Die Planungen für unseren New York Besuch liefen schon in Cape Cod an. Wegen des Marathons am 3. November wollten wir ja unseren Besuch auf die darauf folgende Woche schieben. Deshalb lassen wir uns Zeit und bleiben noch 2 weitere Tage in Cape Cod. Das Wetter ist nicht mehr so strahlend, aber wir nutzen die Zeit für ausgedehnte Strand- und Inselspaziergänge:
Auf der Weiterfahrt machen wir noch einen Stopp in Hyannis. Hyannis ist bekannt als Hauptsitz des Kennedy Clans. Zu John F. Kennedy’s Ehren gibt es hier ein Museum und ein Memorial.
Von hier aus starten auch die Fähren zu den vorgelagerten Inseln Martha’s Vineyard und Nantucket.
Für uns geht’s aber weiter auf unserer Reise nach Rhode Island, dem kleinsten Bundesstaat der USA.
Am bekanntesten und schönsten ist Newport, Tummelplatz der Superreichen Ende des 19. Jahrhunderts. Newport’s größte Attraktion ist der Ocean Drive. Dort liegen die europäischen Schlössern vergleichbaren Mansions der Vanderbilts, Astors und weiterer Superreichen aus dieser Epoche. Viele dieser “Schlösser” kann man besichtigen, aber wir ersparen uns dies, aus Angst, wir würden uns dann in unserem kleinen Domizil nicht mehr wohl fühlen.
Außerdem war Newport wiederholter Austragungsort des America’s Cup, einer der bekanntesten Segelregatten der Welt.
Nur mit viel Mühe und gutem Zureden ist Thomas aus der Marina wegzubekommen. Hier werden gerade diverse Superyachten nach dem Sommer aus dem Wasser genommen bzw. überholt. Thomas sagt, er hätte noch nie so viele riesige Segelyachten in einem Hafen gesehen.
Am nächsten Tag setzen wir unser “Marineprogramm” fort. Inzwischen sind wir schon im nächsten Bundesstaat, in Connecticut. In Groton besuchen wir das Naval Submarine Museum. Hier kann man das erste atombetriebene U-Boot, die USS-Nautilus, besichtigen.
Der Innenausbau des U-Boots erinnert uns stark an unseren VW-Bus: viel Funktionalität auf kleinstem Raum.
Zweiter Anlaufpunkt in Connecticut ist New Haven, Sitz der Elite-Universität Yale. Wir spazieren über den Campus mit seinen historischen Gebäuden.
Wir nutzen unseren Aufenthalt auch für einen Besuch der Yale University Art Gallery, die Kunst aus der ganzen Welt, verteilt auf 3 Gebäude, zeigt.
Das Visitor Center in Connecticut bestätigt uns, dass es ab New Haven bis New York City keinen einzigen Campingplatz gibt. Somit machen wir uns mal wieder auf die Suche nach einem Walmart und sind in Norwalk (50 Meilen vor Manhattan) erfolgreich. Nachdem plötzlich der Wetterbericht für Samstag auch noch sommerliche Temperaturen bis zu 20 Grad vorhersagt, beschließen wir ganz spontan, am frühen Samstagmorgen nach Manhattan zu fahren und von hier weiter zu unserem Campingplatz in New Jersey.
Bereits um 7:00 h, kurz vor Sonnenaufgang, kommen wir in Manhattan an.
“The early bird catches the worm” - kaum zu glauben aber wahr: wir finden einen zeitlich nicht limitierten und kostenlosen Parkplatz direkt neben dem Broadway und in unmittelbarer Nähe des Ground Zero.
Als wir uns zu Fuß auf den Weg machen, scheint die Stadt noch zu schlafen, auch wenn man über New York sagt “the city that never sleeps”… An vielen Plätzen ist noch kein Mensch zu sehen…
Der Weg zum Battery Park, von dem aus die Fähren zur Liberty Island starten, führt uns zunächst durch den Financial District:
Dank der frühen Stunde kommen wir trotz massiver Sicherheitskontrollen vor dem Besteigen der Fähre schnell nach Liberty Island und können in Ruhe die Freiheitsstatue besichtigen.
Von der Insel hat man auch einen wunderbaren Blick auf die Skyline von Manhattan:
Immer wieder sind wir froh, dass wir so früh dran sind. Als wir von Liberty Island zurück kommen, haben sich bereits riesige Schlangen vor den Kassen und den Fähren gebildet:
Dasselbe Schicksal ereilt uns jedoch beim Erreichen des Ground Zero, wo wir eigentlich das National September 11 Memorial & Museum besichtigen wollen.
Das lange Anstehen ersparen wir uns, aber zumindest hat man von hier einen schönen Blick auf die neuen Gebäude, die an der Stelle des ehemaligen World Trade Centers errichtet werden.
New York ist mittlerweile aufgewacht, und wir genießen das bunte Treiben mit seinen zum Teil hervorragenden Straßenkünstlern.
Von der Brooklyn Bridge haben wir einen tollen Ausblick auf Manhattan und seine spektakulären und futuristischen Gebäude. Das Wetter ist übrigens noch besser als angekündigt, und zum ersten Mal seit Wochen genießen wir Temperaturen von über 20 Grad ohne Wind!!! (Übrigens hat es jetzt grade, beim Erstellen des Blogs nur einen Tag später, eine Außentemperatur von 0 Grad!!!)
Nach 16 Kilometern strammem Fußmarsch tun uns dann doch die Füße weh und wir beschließen, unsere Stadtbesichtigung auf unseren Rädern fortzusetzen. Wir haben erstaunt festgestellt, dass – im Gegensatz zu früher – doch recht viele Radler unterwegs sind. Überall in der Stadt sieht man größere Fahrradverleihstationen…
Doch trotzdem ist das Radfahren hier nichts für schwache Nerven – der Verkehr scheint hier seine eigenen Regeln zu haben – das heißt “keine Regeln” – jeder macht was er will. Besonders nervig sind die vielen gelben Taxis…
Am Times Square ist dann an Radfahren nicht mehr zu denken:
Ein Wolkenbruch kommt uns zu Hilfe und macht den Rückweg auf der 5th Avenue entspannter, nachdem sich die Fußgänger in die Geschäfte flüchten, wie hier am Flatiron Building am Madison Square Park:
Der Washington Square Park mit dem Empire State Building ganz klein im Hintergrund (Torbogen).
Zurück am Auto beschließen wir, diesen genialen Parkplatz auch für die Nacht zu behalten und hier zu übernachten. Mit dem Security Officer (Ex Cop vom NYPD) einer Boutique neben unserem Auto kommen wir ins Gespräch, und er bestätigt, dass dies eine relativ sichere Gegend ist und wir uns keine Sorgen zu machen brauchen. Die Basisinfrastruktur (Toilette und Frühstück) haben wir bereits ausgekundschaftet. So eine Nacht direkt am Broadway im eigenen Auto hat natürlich seinen Reiz!
Bei einem kleinen Spaziergang in der Nähe fällt uns die hohe Polizeipräsenz auf – ja klar, der Marathon, der morgen stattfindet!!!
Auch in den Zeitungen ist dies das Topthema:
Bei unserer Rückkehr zum Auto besprechen wir dies nochmal mit unserem Security Freund und auch er meint nun, dass es durchaus sein kann, dass die Polizei unser Auto kontrolliert und uns eventuell nachts noch wegschickt. So entschließen wir uns schweren Herzens, Manhattan zu verlassen und den bereits anvisierten Campingplatz in New Jersey im Mahlon Dickerson Statepark anzusteuern.
Heute, am Sonntag, findet der Marathon statt, und wir überlegen, ob wir in den nächsten Tagen nicht nochmal nach New York zurückkehren sollten, um unsere Besichtigungen fortzuführen…
Unsere Strecke von Cape Cod über Rhode Island, Connecticut und New York City nach New Jersey (699 km) – Gesamtkilometer bis jetzt: 9.761 km.
Blog erstellt am 03.11. im Mahlon Dickerson Statepark in New Jersey
3 Kommentare:
Liebe Claudia,
vielen Dank für das "Wiedererleben" der Eindrücke von NYC!!! Wir waren genau zum Shutdown dort, aber auch ohne die Sehenswürdikeiten von innen zu sehen, waren wir schon so hin und weg und geschafft ;-)
Tolle Stroies und super Bilder! Da habt ihr echt ein Auge dafür!! Weiterhin TOI, TOI, TOI und dass ihr wieder so einen netten Security Typ findet.
Ganz liebe Grüße
Lydia
P.S.: Wir vermissen Dich!!!!
Hallo ihr Zwei, endlich habe ich es mal geschafft, euren Blog Etappe für Etappe zu lesen, mich über die launigen Beschreibungen und Kommentare zu freuen und die herrlichen Fotos zu genießen. Ich beneide euch um die vielen positiven Eindrücke und Erlebnisse, wünsche euch weiterhin gute Fahrt, viele Walmarts am Wegesrand und freue mich auf den nächsten Bericht.
Liebe Grüße, Werner
Liebe Weltreisende,
habe heute Euren tollen Blog mal wieder in Ruhe durchgelesen und mir die wirklich wunderschönen Fotos angesehen.
Euch alles Gute auf Eurer Reise.
Karin
Kommentar veröffentlichen