Donnerstag, 24. März 2016

80: Atlantiküberquerung 1: Montevideo bis Santos (14.-23.03.2016)


14.03. (Tag 1) – Einschiffung in Montevideo

Noch im Dunkeln, es ist erst 05:00 h morgens, klingelt der Wecker. Schnell noch die letzten Sachen gepackt, ein paar Abschiedstränen vergossen, und um 06:00 h verlassen wir den schönen Campingplatz Paraìso Suizo. Wir müssen zwar erst um 09:00 h am Hafen in Montevideo sein, aber der Montagmorgenverkehr ist berühmt-berüchtigt, und wir wollen natürlich pünktlich sein. Als wir um 07:30 h am Hafen eintreffen, kommt gerade unser Schiff an, und wir können beim Anlegen zuschauen. Dies also ist die “Grande Angola”, unser Zuhause für die nächsten fünf Wochen:

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Und dies ist unsere geplante Reiseroute mit Stopps in Zarate (ARG), Paranagua (BRA), Santos (BRA), Río de Janeiro (BRA), Dakar (Senegal), Banjul (Gambia), Emden und schließlich Hamburg:

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Anstatt wie geplant um 09:00 h finden wir unseren Agenten nach einem langen Hafenmarathon erst um 10:30 h. Wir haben also genug Zeit, der Grande Angola beim Anlegen zuzuschauen.

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Unser Agent Fabrizio unterstützt uns bei der Ausreise und den Zollformalitäten, und dann ist Warten angesagt. Aber Langeweile kommt nicht auf, es gibt genügend zu schauen und zu staunen. Besonders interessant ist natürlich die Ent- und Beladung des Schiffes. Und wir können nochmal in Ruhe unser Dachzelt trocknen.

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Um 12:30 h dürfen wir unsere Kabine beziehen, die so schlecht gar nicht ist. Zwar keine Fenster, aber relativ geräumig und sauber. Das Schiff hat 11 Decks, 10 für Autos und Deck Nr. 11 für die fünf Passagier-Kabinen. Von oben haben wir einen guten Blick über den Hafen. Und hier wie immer das Suchbild: wo ist der Bulli?

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Da die Autos erst am Abend an Bord gebracht werden dürfen, machen wir mit Dirk, einem unserer Mitreisenden, noch einen letzten Bummel nach Montevideo und genießen im Mercado del Puerto ein letztes echtes Asado. Dann ist Siesta angesagt in unserem neuen Zuhause, wo Mann ein Mittagsschläfchen abhält, und Frau den neuesten Blog schreibt.

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Um 18:00 h kommen wir in den Genuss der guten italienischen Küche. Woww! Wenn das so weitergeht, dann sind die mühsam verlorenen Kilos ganz schnell wieder drauf. Wir lernen unsere sechs Mitreisenden kennen und freuen uns über die bunte Mischung und die netten Begleiter. Acht Passagiere, sechs Nationalitäten! Es ist schon 21:00 h, als wir endlich unsere Autos an Bord fahren dürfen.

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Wir sind erstaunt, dass selbst um diese Zeit noch immer Autos entladen werden. Seit nunmehr 13 Stunden!!

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Wir sind todmüde, als wir uns um 23:00 h in unsere Betten fallen lassen. Mann, ist das bequem nach 2 1/2 Jahren Bullibett!

15.03. (Tag 2) – Auf Reede vor Montevideo

In der Nacht haben wir den Hafen von Montevideo verlassen und liegen ca. 20 Kilometer entfernt auf Reede. Heute bekommen wir gleich einen guten Eindruck von einem ganzen Tag lang “dolce farniente” – dem süßen Nichtstun. Wenn wir nicht gerade essen, sind wir meistens auf Deck.

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Das Deck ist übrigens sehr groß, und spaziert man einmal immer an der Außenkante entlang, sind das 300 Meter. Dreimal herum, macht das schon einen knappen Kilometer.

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16.03. (Tag 3) – Buenos Aires bis Zarate

Die ganze Nacht lang sind wir unterwegs auf dem Río de la Plata. Wir schlafen unruhig, hören die Motoren und spüren leichtes Vibrieren und leichten Wellengang. Als wir am frühen Morgen an Deck gehen, passieren wir gerade Buenos Aires im Morgenlicht. Ein beeindruckender Moment!

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Nach dem Frühstück gibt es eine Einführung in die Sicherheitsregeln an Bord. Eigentlich eine ernste Angelegenheit, aber bei diesem Anblick haben wir natürlich viel Spaß:

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Inzwischen fahren wir auf dem Río Parana und schlängeln uns durch die Sumpflandschaft Richtung Zarate.

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Um 14:00 h erreichen wir den Hafen von Zarate, wo wir morgen 1.000 Autos entladen und 200 neue an Bord nehmen werden. Hier in der Nähe, vor allem in Rosario, gibt es viele Autofabriken, deshalb wird dieser Hafen am Río Parana regelmäßig angesteuert. Vor allem VW schickt von hier aus etliche Autos nach Europa.

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17.03. (Tag 4) – Zarate

Heute können wir zum ersten Mal einen Landgang machen. Die Crew ist sehr locker und großzügig. Ganz gleich wann und wie lange, wir dürfen einfach von Bord gehen. Vom Schiff aus bringt uns ein Shuttle durch den Hafen zum Gate, wo wir – wir können es gar nicht glauben – Danielle und Daniel treffen! Die beiden sind gerade dabei, ihr Auto zur Verschiffung nach Jacksonville/Florida abzugeben. Wir freuen uns riesig, unsere lieben Freunde noch ein letztes Mal zu treffen.

Zarate ist nicht umwerfend, aber wir genießen es, ein paar Schritte zu gehen und zum letzten Mal argentinischen Boden zu betreten. Natürlich gibt es den üblichen Hauptplatz, den wir zum Ziel unseres Ausflugs machen.

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Ja, wir haben großes Glück mit unserer italienischen Crew. Immer zu einem Schwätzchen und zu einem Späßchen bereit. Auch dürfen wir, wenn nicht gerade navigiert wird, jederzeit die Brücke und auch, wann immer wir wollen, unser Auto besuchen. Bei einem dieser Besuche stellen wir fest, dass unser Bulli Zuwachs bekommen hat. Jetzt ist er wenigstens nicht mehr ganz alleine:

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18.03. (Tag 5) – Auf dem Atlantik Richtung Paranagua

Das Schlafen auf dem Schiff fällt uns noch schwer, und so kostet es uns auch keine Überwindung, früh aufzustehen, um den Sonnenaufgang zu bewundern. Doch die Sonne hat heute eine Pause eingelegt, und anstatt Sonnenaufgang werden wir von strömendem Regen und starkem Wind begrüßt. Der hölzerne Laufsteck auf dem Schiffsdeck schwimmt uns förmlich entgegen:

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Wir verbringen also den ganzen Tag im Aufenthaltsraum oder in unserer Kabine und nutzen lediglich eine Regenpause, um unser Fitnesstraining zu absolvieren. Ja, wir haben uns entschieden, mit einer kleinen Gruppe jeden Tag ein paar Runden über das Deck zu drehen, Treppensteigen und Fitnessübungen inbegriffen.

Abends lässt der Regen nach und wir genießen einen tollen Sonnenuntergang. Weit in der Ferne sehen wir die Lichter von Buenos Aires blitzen.

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19.03. (Tag 6) – Auf dem Atlantik Richtung Paranagua

Die erste Nacht auf dem offenen Meer! Obwohl es nicht besonders windig ist, werden wir in den Schlaf geschaukelt, und leider auch immer öfter aus dem Schlaf. Die Schränke knarzen, alles, was nicht befestigt ist, bewegt sich durch die Kabine. Ziemlich gerädert erscheinen wir aber trotzdem pünktlich um 07:30 h zum Frühstück. Im Speiseraum (Offiziersmesse heißt das hier auf dem Schiff) herrscht nämlich Zucht und Ordnung: Frühstück um 07:30 h, Mittagessen um 12:00 h, Abendessen um 18:00 h. Aber das Essen ist so lecker, dass es uns nicht schwerfällt, pünktlich zu sein, meistens sind wir schon ein paar Minuten zu früh da. Wie in einem First Class Restaurant werden wir von Vincenzo, unserem Stewart, bedient:

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Zu jeder Mahlzeit, die übrigens aus fünf Gängen besteht, gibt es Wein. Wir nehmen die Mahlzeiten zusammen mit dem Kapitän und der Offiziersmannschaft ein.

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20.03. (Tag 7) – Auf dem Atlantik Richtung Paranagua

Heute ist Sonntag, leider kein Sonntagswetter. Da wir uns noch immer auf hoher See befinden – irgendwo vor Brasilien – gibt es nicht viel zu tun oder zu sehen. Die Küste ist viel zu weit entfernt, als dass man etwas erkennen könnte. Wir verfolgen unsere vor drei Wochen gefahrene Route und unsere Campingplätze also nur per GPS. Wenn schon das Wetter nicht sonntäglich ist, unser Essen ist es allemal:

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Ein wahrlich großer Vorteil, auf einem italienischen Schiff zu reisen. Das italienische Essen ist einfach vorzüglich, allem voran die Antipasti.

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Da es auch für die Mannschaft und den Kapitän heute nicht viel zu tun gibt, nimmt sich Kapitän Domenico viel Zeit für uns und beantwortet uns alle Fragen, die uns so einfallen.

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Wir erfahren viele interessante Dinge über unsere Schifffahrt, wie zum Beispiel über den Dieselverbrauch, der unglaubliche ca. 50 Tonnen pro Tag beträgt! Auch über die Arbeit an Bord und die Arbeit als Kapitän. Domenico zum Beispiel verbringt abwechselnd vier Monate auf See und vier Monate zu Hause in Sardinien. Auch erfahren wir den geplanten weiteren Verlauf unserer Reise. Und wenn alles gut geht, werden wir morgen, Montag, in Paranagua anlegen, wo wir hoffentlich ein gutes Internet finden werden, um unseren Blog hochzuladen.

21.03. (Tag 8) – Paranagua

Der erste Blick aus dem Fenster – nein, Fenster haben wir ja keins – der erste Blick vom Deck zeigt uns: wir nähern uns Paranagua. Wir sehen Inseln, Berge, und den Hafen.

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Schnell schlingen wir unser Frühstück hinunter, denn wir müssen ja live dabei sein beim Anlegen. Alles überwachen! Und dank unserer aufmerksamen Überwachung läuft auch alles wie am Schnürchen. Der Schlepper kommt sofort, dreht unseren Frachter um 180° und schiebt uns an Land.

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Liberato, der erste Offizier, informiert uns, dass wir um 11:00 h von Bord gehen dürfen, aber pünktlich um 15:00 h wieder zurück sein müssen. Die Abfahrt ist für 16:00 h geplant. Jeder hat seinen Plan, wie er die vier Stunden in Paranagua optimal nutzen will: die einen wollen die Stadt besichtigen, die anderen wollen schön Mittagessen (denn für unser Essen an Bord haben wir uns bereits schweren Herzens abgemeldet), Thomas und ich wollen eigentlich nur ein gutes Internet finden, um unseren Blog hochzuladen. Pünktlichst um 11:00 h treffen wir uns an der Laderampe.

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Und ab jetzt läuft plötzlich alles aus dem Ruder. Denn zwei Stunden später stehen wir noch immer an derselben Stelle und warten auf den Agenten, der uns zum Hafenausgang und zur Immigration bringen soll. Es gibt nur zwei Stühle, und jeder darf sich mal ausruhen vom mühsamen Stehen. Denn es ist obendrein unerträglich heiß. Um 13:00 h – die Hälfte unserer Zeit ist bereits vorbei – geben die ersten drei Passagiere auf und beschließen, an Bord zu bleiben. Um 13:10 h kommt plötzlich Bewegung ins Geschehen, und in Begleitung unserer Mannschaft laufen wir bis zum Gate. Hier warten wir wieder eine halbe Stunde:

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Mit einem Auto werden wir zur Polizei gefahren, wo unsere Einreise nach Brasilien gestempelt wird. Tja, und dann ist es bereits kurz vor 15:00 h, und nur hechelnd schaffen wir es pünktlich zurück zum Schiff. Unsere vier Stunden Landgang bestanden also aus Warten, Warten, Warten. Wieder mal ein Satz mit x: gesehen haben wir außer der Polizeidienststelle: Nix!

Als wir um 16:15 h ablegen, können wir wenigstens aus der Ferne Paranagua sehen. Es wäre doch so nahe gewesen!

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22.03. (Tag 9) – Auf Reede vor Santos

Irgendwann in der Früh zwischen 04:00 h und 05:00 h wird es plötzlich ruhig und die Maschinen stoppen. Wir ankern ca. 10 Kilometer vor der Küste von Santos. Im Hafen ist noch kein Platz für uns und wir müssen bis mindestens morgen warten. Das Wetter ist bedeckt, also ein guter Tag für Hausarbeiten wie z.B. Wäsche waschen.

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Es gibt einen richtigen Laundry-Room mit mehreren Waschmaschinen, Trockner, Bügelbrett mit Bügeleisen und einer Bügelmaschine. Nach so vielen Monaten Handwäsche im kalten Fluss oder an der Autobahnraststätte sind wir solchen Luxus gar nicht mehr gewöhnt. Da macht die Hausarbeit doch richtig Spaß!

Nachmittag, pünktlich um 16:00 h, ist Sport angesagt. Der besteht großenteils aus Powerwalking auf dem Deck:

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23.03. (Tag 10) – Auf Reede vor Santos

Wir bleiben noch einen weiteren Tag vor Anker. Der Platz im Hafen ist noch immer nicht frei, und wir verbringen den Tag wie immer mit Essen, Sport und netten Unterhaltungen mit unseren Mitreisenden. Wir verstehen uns sehr gut und es gibt immer viel zu erzählen. Und hier ist unsere bunte und internationale Mannschaft:

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Hintere Reihe von links: James (Schottland), Dirk (Deutschland), John (England), Betti (Ungarn), Anna (Holland), Thomas, vorne: Geerd (Holland), Claudia. Wir haben einen richtigen Glücksgriff getan!

Morgen, Donnerstag, hoffen wir, den Hafen von Santos zu erreichen. Und wenn wir Glück haben, dürfen wir von Bord, wo wir hoffentlich ein gutes Internet finden, um unseren Blog hochzuladen.

 

Anmerkung: Blog No. 79 über Montevideo ist jetzt auch online – einfach unten rechts “Ältere Posts” anklicken.

 

Unsere Strecke von Montevideo bis Santos: 1.277 nm/2.365 km – Gesamtstrecke per Schiff bis jetzt: 1.277 nm/2.365 km / 10 Tage.

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79: Uruguay: Montevideo (12.-13.03.2016)


Am Samstag, dem 12. März, brechen wir zu unserer letzten Etappe auf: aus den “Bergen” Uruguays nahe Minas nach Montevideo. Wir erreichen die Atlantikküste ziemlich genau zwischen Montevideo und Punta del Este. Hier befindet sich der wunderschöne und unter allen Overlandern bekannte Campingplatz “Paraíso Suizo”, auf dem wir unsere letzten beiden Nächte verbringen wollen. Wir freuen uns sehr, als wir hier Barbara und Urs treffen, die wir zum letzten Mal vor genau einem Jahr in Nicaragua getroffen haben. Nach einem Jahr gibt es natürlich viel zu erzählen, und so ist es bereits 13:00 h, als wir nach Montevideo aufbrechen. Es ist Samstagnachmittag, die Stadt ist voller fröhlicher Menschen in Wochenendstimmung, aber trotzdem finden wir sofort einen Parkplatz mitten im Zentrum, ganz in der Nähe der Plaza Independencia mit ihrem herrlichen Palacio Salvo, dem Wahrzeichen von Montevideo.

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Der Palacio Salvo wurde 1922 entworfen und 1928 offiziell eingeweiht. Mit seiner Höhe von 105 m war das markante Gebäude bis 1935 das höchste Bauwerk in Südamerika. 1996 wurde der Palacio Salvo zum Monumento Histórico Nacional erklärt.

Montevideo ist nicht nur wunderschön, es zählt auch zu den zehn sichersten Städten Lateinamerikas und ist laut einer Studie die südamerikanische Stadt mit der höchsten Lebensqualität. Wir sind von den schönen Gebäuden begeistert, von denen wir hier nur ein paar zeigen:

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Besonders beeindruckend der Palacio Legislativo:

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Das Teatro Solis ist die bedeutendste Landesbühne und das zweitgrößte Theater Südamerikas:

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Was uns aber besonders gefällt, ist die unglaubliche Lebensfreude, die hier an einem Samstagnachmittag herrscht. Überall wird Tango getanzt:

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Selbst bekennende Anti-Tangotänzer kribbelt’s hier in den Beinen:

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Die Straßencafés quellen bei angenehmen spätherbstlichen Temperaturen über.

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Wir bummeln durch herrliche Grünanlagen mit schönen Brunnen…

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… und durch malerische Gassen…

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… mit allerlei Kunsthandwerk. Nur gut, dass wir unsere uruguayischen Pesos bereits verknallt haben, sonst könnte man hier in einen regelrechten Kaufrausch verfallen.

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Einer der Hauptanziehungspunkte Montevideos ist der Mercado del Puerto. Hier reiht sich ein Lokal an das andere.

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Bereits beim Betreten des Mercado del Puerto läuft einem das Wasser im Munde zusammen. Man kann sich gar nicht entscheiden, welches Stück Fleisch man in welchem der vielen Lokale essen will.

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Zu gerne hätten wir hier den Abend verbracht, aber unser Campingplatz liegt 70 Kilometer von Montevideo entfernt, und wir wollen die Strecke noch bei Tageslicht fahren. Bevor wir uns auf den Heimweg machen, suchen wir noch schnell den Hafen, damit wir uns am Montag in aller Herrgottsfrüh mit unseren verschlafenen und von Abschiedstränen getrübten Augen nicht verfahren:

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Vom Hafen aus fahren wir an der Rambla entlang, der Corniche von Montevideo, und genießen den Blick auf den Río de la Plata:

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Gerade noch im letzten Tageslicht erreichen wir unseren Campingplatz “Paraíso Suizo”, wo uns morgen, am Sonntag, unser letzter großer Putz- und Packtag erwartet. Das Wetter ist zum Glück gut, was in den letzten Wochen ja nicht immer der Fall war. Wir können also unser Auto ausräumen, ausmisten, entstauben und richtig fein machen für seine große Überfahrt.

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Und da uns in Good Old Germany so unangenehme und hässliche Dinge erwarten wie der deutsche TÜV, wird der Bulli auch wieder dementsprechend vorbereitet. Er bekommt seine richtigen Nummernschilder wieder angeschraubt, die wir gegen gefakte ausgetauscht hatten, denn bekannterweise sind die zentral- und südamerikanischen Souvenirjäger immer gerne hinter ausländischen Nummernschildern her.

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Wir genießen einen letzten Strandspaziergang bei herrlichstem Wetter und all die Annehmlichkeiten des Campingplatzes wie heiße und saubere Duschen, die wunderbaren Schweizer Gastgeber Sylvia und Heinz und einen unerschöpflichen Vorrat an Büchern, womit wir uns für die lange Reise eindecken.

Schön war’s in Uruguay. Perfekte Strände, perfekte Menschen, nicht ganz perfektes Wetter und Benzinpreise, die einen langsam an zu Hause gewöhnen. Wie auch schon in Brasilien hatten wir auch hier viel zu wenig Zeit, ein Grund, möglichst bald wieder hierherzukommen.

Ja, und hier sind wir nach 2 1/2 Jahren auch am Ende unserer Traumreise angekommen. Wir schwanken zwischen Abschiedsschmerz und großer Vorfreude auf die große Überfahrt mit dem Frachtschiff, die wir morgen, am 14. März, starten werden.

 

Unsere Strecke von Minas bis Montevideo: (314 km) – Gesamtkilometer mit dem Auto: 95.269 km.

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Blog erstellt am 15.03.2016 auf Reede auf dem Río de la Plata vor Montevideo, Uruguay.