Freitag, 28. Februar 2014

16. Etappe: Texas (Guadalupe Mountains) & New Mexico (19.02.–27.02.2014)


Nachdem uns im Big Bend National Park das Wanderfieber gepackt hat, machen wir uns gleich auf zum nächsten Gebirge, den Guadalupe Mountains, mit dem höchsten Berg von Texas mit 2.667 Metern, dem Guadalupe Peak.

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Wir übernachten direkt am Einstieg, so dass es gleich frühmorgens wieder losgehen kann. Hier muss man sich registrieren (damit keiner verloren geht), seine Permit bezahlen, und man kann auch seinen Rucksack wiegen, um evtl. noch etwas im Tal zu lassen.
Auch kann man sich hier letzte Tipps holen zu Tour, Wetter und Ausrüstung.

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Das Wetter ist herrlich, nur bläst ein heftiger Wind, und auf den ausgesetzten Passagen muss man höllisch aufpassen, dass es einen nicht weg weht.

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Der Aufstieg ist relativ steil, so dass wir die 1200 Höhenmeter in knapp drei Stunden bewältigen können. Zum Glück gibt es oben ein Gipfel-“Kreuz”, an dem man sich festhalten kann, und Bill und Beverley aus Vancouver, die trotz der erschwerten Bedingungen ein Foto von uns machen.

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Von hier oben hat man einen spektakulären Rundumblick bis zu 80 Kilometer in die karge Wüstenlandschaft mit ihren Salzseen.

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Eigentlich wollen wir am nächsten Tag weiter fahren, aber nachdem es hier so viele schöne Wanderungen gibt, verlängern wir um einen Tag und machen die Wanderung zur “Devil’s Hall”. Da der Wind noch genauso stark bläst wie am Vortag, stellt sich dies als eine gute Idee heraus, da es sich hier um eine Canyon-Wanderung handelt. Wir wandern 1 1/2 Stunden durch das ausgetrocknete Flussbett, bis wir die Devil’s Hall erreichen, die durch ihre zahlreichen Stufen einem Amphitheater gleicht.

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Bis vor kurzem war dieser Weg gesperrt, da es im September 2013 einen schweren Monsunregen gab, der einen Teil der Wege und die Wegmarkierungen weggespült hat.

Am nächsten Tag verabschieden wir uns definitiv von den Guadalupe Mountains und – leider – auch von Texas, wo wir nun fast einen ganzen Monat verbracht haben.

Unsere erste Anlaufstation in New Mexico sind die Carlsbad Caverns. Hier haben sich unter der Oberfläche riesige Höhlen auf einer Fläche von 190 km² gebildet. Die Höhlen sind noch nicht komplett erforscht, aber die größten sind schon seit 70 Jahren erschlossen.

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Uns ist bis heute noch nicht klar, was für diesen ganz speziellen Gesichtsausdruck von Thomas hier verantwortlich war: die Budweiser vom Vorabend oder der enge Klettergurt?

Wir steigen 250 Höhenmeter hinab und erreichen nach 3 Kilometern stetig bergab die “Große Halle” (Big Room). Hier herrscht stets eine konstante Temperatur von 13°C.

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Der Big Room ist 1.100 Meter lang und bis zu 80 Meter hoch, darüber hinaus sehr verwinkelt. Man sieht hier phantastische geologische Formationen, die leider auf Grund der Lichtverhältnisse schwer in Fotos festzuhalten sind. Hier einige Versuche, diese Wunderwerke auf ein Foto zu bannen:

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Die meisten dieser Formationen haben Namen, wir können uns leider nur an den Namen des rechten Fotos erinnern. Man spricht hier vom “Löwenschwanz”.

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Nach drei Stunden im Untergrund geht es mit einem Fahrstuhl wieder an die Oberfläche.

In Carlsbad erwartet uns endlich – nach gut 2 Wochen – wieder eine perfekte Infrastruktur. Vor allem ein Walmart, wo wir unsere stark geschrumpften bzw. nicht mehr vorhandenen Vorräte wieder aufstocken können. Wir freuen uns wie die Schneekönige, endlich mal wieder frischen Salat und Obst zu bekommen. Selbst das von uns früher verschmähte schlabbrige Toastbrot schmeckt uns nach unseren Selbstversuchen im Brotbacken unbeschreiblich gut.

Nach einem leckeren Abendessen verbringen wir die Nacht im Brantley Lake State Park und machen uns auf den Weg nach Westen zum White Sands National Monument.

Wir starten auf 1.200 Metern in endloser Steppenlandschaft, bevor langsam erste kleine Berge auftauchen.

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Nach 70 Kilometern befinden wir uns in einer Waldlandschaft, die man leicht auch in Deutschland vorfinden könnte. Nach weiteren Anstiegen zeigt das Navi an, dass wir schon auf 2.600 Metern angekommen sind.

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Plötzlich befinden wir uns in einem Schigebiet und sehen unseren ersten Schnee und ein paar abgefahrene Schihänge. Wir werden beide ein bisschen sentimental und können es nicht lassen, mit unseren Flipflops durch den Schnee zu laufen:

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1.400 Meter tiefer und eine Stunde später sieht’s allerdings auch nicht anders aus. Das erste, was wir in der White Sands Wüste sehen, ist ein SCHNEEPFLUG!!!

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Der Sand ist hier so weiß, dass man sich tatsächlich in eine Schneelandschaft versetzt fühlt. Die Dünen bestehen hier aus fein zermahlenem Gips, der so weiß wie Schnee ist. Diese bezaubernde Landschaft ist unvorstellbare 700 km² groß. Man erreicht die Dünenlandschaft über eine 13 Kilometer lange Piste.

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Da die Farben besonders am Morgen und am Abend sehr schön sind, entschließen wir uns, in der Wüste zu übernachten. Wir haben Glück und ergattern eines von insgesamt 10 Permits, die pro Tag vergeben werden. Im Auto darf man allerdings nicht übernachten, sondern man muss 1,5 Kilometer zu seinem Zeltplatz laufen. Bis auf 2 Männer aus Colorado sind wir an diesem Tag die einzigen, die diese Mühe auf sich nehmen. Wir packen unsere Ausrüstung und machen uns auf den Weg…

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An unserem Platz angekommen, bauen wir unser Zelt schnell auf…

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… um gleich anschließend den Platz wieder zu verlassen, da wir um 17:00 h an einer geführten Ranger-Tour durch die Wüste teilnehmen wollen. Hier erfahren wir viel über die Wüste. Es findet sich eine sehr nette Truppe zusammen, die sich aus Japanern, Argentiniern und anderen Exoten zusammensetzt. Wir haben viel Spaß zusammen…

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Krönender Abschluss ist der Sonnenuntergang, den wir alle zusammen bewundern und genießen.

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Erst um 20:00 h, als es schon stockdunkel ist, machen wir uns wieder auf den Weg in die Wüste zu  unserem Zelt. Dank GPS und guten Stirnlampen erreichen wir nach einer romantischen Wanderung wieder unser Ziel. Die Nacht ist wider Erwarten total windstill und es ist auch längst nicht so kalt wie die Nächte davor.

Gerne würden wir noch eine weitere Nacht hier bleiben, aber die Wüste wird um 10:00 h wegen Raketentests evakuiert. Das White Sands National Monument ist Bestandteil der White Sands Missile Range, wo die US Army seit 1945 ihre Raketenneuentwicklungen testet. So verlassen wir die Wüste und kommen erst am nächsten Tag wieder zurück, um dann eine größere Wanderung zu unternehmen.

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Wir genießen die Weite und die Ruhe in der Wüste…

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Es macht Spaß, im Sand herumzutollen und von den zum Teil steilen Dünen herunterzurutschen:

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Zum Abschluss des White Sands NM besuchen wir noch das Museum und den Raketenpark der Missile Range. Hier wird die deutsche V2-Rakete aus dem Zweiten Weltkrieg als Beginn der Raumfahrt zelebriert. Die Amerikaner haben sämtliche in Deutschland nach dem Krieg noch vorhandene V2-Bestände in die USA transportiert und hier getestet und weiterentwickelt. Eine original V2-Rakete wird in einer extra dafür erstellten Halle ausgestellt.

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In der Nähe – in den Bergen hinter der Missile Range – befindet sich ein Campground, von dem aus man schöne Wanderungen machen kann und noch einmal einen schönen Blick auf die White Sands hat. Da die 10 km lange Zufahrt nur für kleine Fahrzeuge geeignet ist, verirren sich nur 3 Autos hierher.

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Wir kommen gerade an, als die Sonne hinter den Bergen verschwindet.

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Der Campingplatz kostet nur 7 US$ (die Plätze in New Mexico sind übrigens alle sehr preiswert) und läuft unter der Kategorie “primitive”, verfügt aber trotzdem über einen überdachten Picknicktisch, Grill und Feuerstelle.
Außerdem kommen wir mal wieder in den Genuss einer richtigen Toilette (Plumpsklo) – nach den vielen do-it-yourself-Toiletten in der Wüste schon ein wahrer “Aufstieg”. Damit sollten wir dann alle Formen der Toilettenkultur in Nordamerika beschrieben haben…

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Von diesem Campingplatz geht’s über Las Cruces zum Rock Hound State Park in den Florida Mountains. Dies ist unsere letzte Station in New Mexico. Leider versagt uns auf dieser Tour das Navi – mal schauen, wie wir uns ohne Navi nach Arizona durchschlagen…

 

Unsere Strecke von Fort Davis zum Rock Hound State Park (1.022 km) – Gesamtkilometer bis jetzt: 22.795 km.

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Blog erstellt am 27.02.2014 in den Florida Mountains in New Mexico.

Samstag, 22. Februar 2014

15. Etappe: Big Bend National Park & Abstecher nach Mexiko (07.02.–18.02.2014)


Der Besuch des Big Bend National Parks hat sich auf jeden Fall gelohnt! Aus geplanten 3-5 Tagen wurden am Ende 12! Wir verbringen hier herrliche Tage mit Bergtouren und Radtouren und genießen wieder einmal Wüstenfeeling. Und das Ganze bei traumhaftem Wetter mit blauem Himmel und Temperaturen zwischen minus 8 und plus 32 Grad!

Zunächst beziehen wir Quartier im Rio Grande Village, wobei man sich unter “Village” kein Village vorstellen sollte, sondern nur einen Mini-General Store, wo es das Nötigste zu kaufen gibt. Außerdem kann man duschen, tanken und seine Wäsche waschen. Das war’s aber dann auch schon!
Der Campingplatz liegt direkt am Rio Grande, der ja die Grenze zu Mexiko bildet. So “grande” ist er allerdings nicht und man kann immer schön zu den Mexikanern rüberschauen, die hin und wieder auf ihren Pferden vorbei reiten. Aber auch wenn er nicht groß ist, ist der Anblick trotzdem spektakulär und abwechslungsreich.

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Die Wanderung zu den Hot Springs windet sich über mehrere Bergketten immer hoch über dem Rio Grande. Überall findet man trotz der kargen Wüstenlandschaft sehr abwechslungsreiche Vegetation, vor allem Kakteen in allen Variationen.

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Bei den Hot Springs sind noch einige gut erhaltene Gebäude aus alten Tagen zu besichtigen, die Hauptattraktion ist allerdings die heiße Quelle, wo man bei einer Wassertemperatur von ca. 40 Grad Celsius ein heißes Bad nehmen kann. Angesichts der an diesem Tag noch recht kalten Temperaturen ist dies ein besonderes Vergnügen.

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Direkt hinter dem “Pool” fließt der Rio Grande, und gegenüber – in Mexiko – weiden die Pferde…

Zu unseren Wanderungen fahren wir meistens mit dem Fahrrad…

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… und freuen uns jedes Mal, wenn das Fahrrad nach der Wanderung noch da steht! Es wird immer wieder vor Einbrüchen in Autos gewarnt, vor allem an einsamen Parkplätzen, die sich dicht am Fluss befinden.

Eine schöne Wanderung führt uns zum Boquillas Canyon, wo sich der Rio Grande durch ein enges Tal, gesäumt von hohen Felswänden, schlängelt.

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Von der gegenüberliegenden Seite trällert ein Mexikaner spanische/mexikanische Lieder für die vorbei laufenden Wanderer. Auf unserem Rückweg vom Canyon sind wir schon sehr verblüfft, dass er plötzlich vor uns steht und um eine Spende bittet. Sein Kanu, mit dem er hin- und herpendelt, hat er im Gebüsch versteckt. So viel zum Thema “Border Control”…

Wir genießen die hochsommerlichen Temperaturen, die sehr angenehm sind nach den vielen Wochen Kälte. Im Sommer – und dieser beginnt hier ab Mai – schließt sogar der Campingplatz, da man sich hier nicht mehr aufhalten kann. Die Temperaturen können dann bis zu 50 Grad erreichen. Auf den Wanderschildern wird man auch immer wieder darauf hingewiesen, dass man genügend Wasser mitnimmt:

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Wir machen Teile des “Marufo Vega” Trails, der durch ausgetrocknete Flussläufe führt. Die engen Täler bieten immer wieder die Möglichkeit für spektakuläre Fotos – ha ha…

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Vom Chisos Basin aus unternehmen wir schöne Bergtouren im Zentralmassiv, den Chisos Mountains. Hier treffen wir ganz überraschend wieder 2 Motorradfahrer aus Deutschland, die wir vor langer Zeit am Lake Okeechobee in Florida kennengelernt hatten. Das Hallo ist groß und wir freuen uns sehr, dass Adi und Markus auch nach diesen langen kalten Winterwochen mit Motorrad und Zelt noch genauso fröhlich und abenteuerlustig sind!

Die erste Tour im Zentralmassiv führt uns auf den Lost Mine Trail, der einen tollen Blick zum Rio Grande und der Sierra del Carmen im Osten bietet. CIMG4894_1024x768 

Hier in dieser Gegend gibt es zur Abwechslung mal nicht nur Bären, sondern auch Löwen, und seine Lebensmittel muss man wie immer in Stahlkisten aufbewahren.

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Krönender Abschluss unserer Wanderungen im Zentralmassiv ist die Besteigung des Emory Peak, des mit 2.387 Metern höchsten Berges des Big Bend National Parks. Da die Wanderung sehr lang ist, machen wir uns bereits im Dunkeln bei einem atemberaubenden Sternenhimmel auf den Weg. Der Big Bend ist übrigens ein hervorragender Ort zum Sterne beobachten, da es hier keinerlei Streulicht gibt und er somit den Status eines “Dark Sky Reserves” besitzt. Bei Sonnenaufgang erreichen wir den Trailhead.

Während des Aufstiegs haben wir immer wieder tolle Ausblicke in die umliegende Wüste.

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Oben angekommen, genießen wir einen 360 Grad Rundumblick, der bis weit nach Mexiko hineinreicht. Von hier oben kann man bis zum Rio Grande schauen, der 1.500 Meter tiefer und 40 Kilometer entfernt ist.

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Und hier das obligatorische Gipfelfoto:

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Nachdem wir früh dran sind, machen wir gleich noch einen Abstecher Richtung South Rim, und über den Colima Trail und den Laguna Meadows Trail erreichen wir nach 8 Stunden, 21 Kilometern und 1.050 Höhenmetern wieder unseren Ausgangspunkt.

Nach 6 Nächten auf dem Campingplatz zieht es uns nun in die richtig einsame Wüste. Hier im Big Bend kann man für 10 US Dollar ein Permit erwerben, mit dem man 14 Tage lang im backcountry auf zugewiesenen Plätzen übernachten kann. Diese Plätze haben keinerlei Infrastruktur und sind nur über verschieden anspruchsvolle Schotterpisten erreichbar. Wir informieren uns über die Straßenbeschaffenheit und entscheiden uns zunächst für die Grapevine Hills und später für den Terlingua Abajo Platz an der Old Maverick Road.

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Thomas ist ganz heiß drauf, endlich mal zu testen, was man unserem Auto zumuten kann. Man kann sich gar nicht vorstellen, was im Auto so alles klappern und scheppern kann, wenn man über die Wellblechpisten rattert. Der VW Bus hält sich aber wacker, und trotz des Geklappers ist am Ende noch alles ganz. So schlecht haben wir wohl nicht gepackt!

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Aber nicht nur das Auto wird getestet, sondern auch unsere Mountainbikes, wie hier bei unserer Anfahrt zu einer Wanderung zum “Balanced Rock”:

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Inzwischen haben wir auch aufgehört zu zählen, wie viele Platten ein Fahrrad haben kann!! Bei dieser Tour hatten wir beide einen…

Da wir uns nur auf ein paar Tage im Big Bend eingestellt hatten, gehen die ersten Vorräte zur Neige. Es gibt zwar einen kleinen Laden, aber frisches Brot gibt’s nur einmal die Woche… Aber Mehl gibt’s! Und somit backen wir unser erstes Brot.
Die Anleitung bekommen wir von unseren Weltreise-erprobten Motorradfahrern.
Adi und Markus, danke für den Tipp, so langsam wird’s essbar…

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Generell ist auch das Wasser hier in der Wüste ein kostbares Gut. Auf den Campingplätzen wird man per Gesetz aufgefordert, das Wasser nur zum Trinken zu verwenden. Deshalb gibt es im ganzen Park nur eine Duschgelegenheit. Als unsere Wasservorräte am Ende sind, trinken wir gefiltertes Wasser aus dem Rio Grande. Schmeckt gut und hat nicht mal die Verdauung angeregt… zum Glück, denn in der Wüste gibt es natürlich auch keine Toilette… im Shop müssen wir uns noch mit einer “trowel” zum Löcherbuddeln ausrüsten:

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Die nächste richtige Toilette ist hier 35 Meilen entfernt…

Für diese Entbehrungen wird man allerdings durch Ruhe, Einsamkeit, Nähe zur Natur und einen tollen Sternenhimmel entschädigt.

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Wir haben Glück, dass gerade Vollmond ist. Hier geht die Sonne im Westen unter und genau im selben Moment geht im Osten der Mond auf – ein beeindruckendes Schauspiel:

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Am Ende reichen unsere Vorräte dann 12 Tage, und nach einem letzten Frühstück in der Chihuahua-Wüste machen wir uns auf den Weg aus dem Big Bend National Park.

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Der letzte Stopp ist der Santa Elena Canyon. Wir haben viel Spaß, als wir ihn mit einer richtig coolen Motorradgang aus New Mexico besuchen. Den Jungs ist es “oben” in Santa Fe zu kalt und sie kommen jedes Jahr in den Süden zum Aufwärmen.

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Der Santa Elena Canyon ist sehr eng und die Felswände 500 Meter hoch. Er zählt somit zu den spektakulärsten Punkten im Big Bend Park.

Weiter fahren wir dann auf der River Road nach Westen, die zu den schönsten Straßen der USA zählt. Immer am Rio Grande entlang geht es auf und ab, teilweise mit bis zu 15% Steigung. Die Landschaft ist hier so pittoresk, dass sie sogar für einige bekannte Kinofilme als Kulisse dient, wie zum Beispiel hier in Contrabando:

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Die Straße ist sehr einsam, man begegnet kaum einem Auto, und somit lassen sich auch mal ein paar Kilometer mitten auf der Straße zu Fuß zurück legen, ohne dass man Gefahr läuft, überfahren zu werden:

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Die malerische River Road endet in Presidio an der mexikanischen Grenze. Hier gibt es einen überschaubaren Grenzübergang, und wir wollen uns mal erkundigen, ob man nicht unsere Aufenthaltsgenehmigung für die USA, die nur noch bis Mitte April gilt, verlängern kann. Wir haben Glück und geraten an einen sehr netten und hilfsbereiten Immigration Officer. Wir erklären ihm unser Problem und nach einigem Hin und Her und Rücksprache mit seiner Chefin schlägt er uns vor, mal kurz zu Fuß nach Mexiko zu gehen, was zu essen und in 1-2 Stunden zurück zu kommen. Er würde uns dann eine neue Aufenthaltsgenehmigung für volle 6 Monate geben. Wir gehen also erst mal einen Kilometer über die Grenzbrücke und “reisen” ganz offiziell in Mexiko ein. Hier können – und müssen – wir zum ersten Mal unser Spanisch testen. Aber mit Erfolg. Wir stehen tatsächlich auf mexikanischem Boden in Ojinaga.

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Man merkt sofort, dass man in Mexiko ist: laute Musik, lautes Stimmengewirr, knatternde Autos und ein bisschen chaotisch. Wir fühlen uns hier sofort wohl und würden am liebsten gleich weiter reisen. Aber zuerst wollen wir ja noch nach Alaska…
Bei unserer “Wiedereinreise” nach Texas bekommen wir dann tatsächlich eine neue Aufenthaltsgenehmigung über 6 Monate und sind sehr glücklich, dass wir jetzt bis Mitte August hier bleiben dürfen und uns somit Zeit lassen können.

Wir sind mal wieder begeistert von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Amerikaner. Unser Immigration Officer, der gerade Feierabend hat und weiß, dass wir unser Auto im Ort geparkt haben, bietet uns an, uns dorthin mitzunehmen.

Jetzt verlassen wir definitiv den Rio Grande und setzen unseren Weg nach Norden zu den Guadalupe Mountains fort.

 

Unsere Strecke im Big Bend National & State Park bis Fort Davis (534 km) – Gesamtkilometer bis jetzt: 21.773 km.

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Blog erstellt am 20.02.2014 im Davis Mountains State Park in Texas.