Sonntag, 15. November 2015

68: Chile: Lonquimay bis Puerto Montt (30.10.-15.11.2015)


Wir befinden uns mitten im Seen- und Vulkangebiet von Chile. Atemberaubende Vulkane, soweit das Auge reicht. Wer keine Vulkane oder Seen mag: am besten gleich zum nächsten Blog weiterblättern.
Los geht’s mit dem Vulkan Lonquimay (2.865 m), den man schon sieht, wenn man über die Grenze aus Argentinien kommt.

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Schon von Weitem blitzt er immer wieder schneeweiß am Horizont. Die Straße durch die umliegenden einsamen Wälder ist nicht immer gut befahrbar, viel Schotterpiste, aber der Blick und die Fahrt durch die uralten Araukarienwälder entschädigt für die vielen spitzen Steine. Wir freuen uns, wieder in Chile zu sein und die herrlichen wilden Stellplätze in den schönen Wäldern zu genießen.


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Auch wenn es nachts oft bitterkalt ist. Das Eis am linken Bildrand ist keine optische Täuschung. In dieser Nacht fiel das Thermometer mal wieder unter Null, und unsere Wassersäcke mussten erst mal auftauen. Eigentlich haben wir jetzt Frühjahr. Gibt es hier vielleicht so etwas wie die “Kalte Sophie”? Eine chilenische “Sofía Fría”?
Um zum Fuße des Lonquimay und zum Schigebiet Corralco zu gelangen, fahren wir durch den Tunnel Las Raíces. Er wurde 1930 als Eisenbahntunnel für die geplante, aber nie fertig gestellte Strecke vom Pazifik zum Atlantik gebaut und ist mit 4.527 m der längste Tunnel Südamerikas.

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Nichts für klaustrophobische Menschen. Ziemlich eng, einspurig und dunkel ist es hier – ein Eisenbahntunnel halt.

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Auf der anderen Seite des Berges geht es nochmal zunächst durch dichten Araukarienwald, später durch kleine einsame Orte hinauf zum Fuße des Vulkans.

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Schon bald erreichen wir den Nationalpark Malalcahuello (Mann, diese Namen!) …


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… dessen Hauptattraktion der Vulkan Lonquimay und sein Schigebiet Corralco ist.


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Wir dachten, die Schisaison ist längst vorbei, aber man sieht noch einige glückliche Schifahrer die Pisten hinunterwedeln. Heute ist der letzte Tag der Saison! Zu gerne hätten wir unsere Schniefnasen gegen ein paar Leihschier eingetauscht, aber wir wollen mal vernünftig sein und erst mal wieder richtig gesund werden.
Am Ostrand des Vulkans entlang wollen wir zum Krater Navidad fahren, aus dem der Lonquimay an Weihnachten 1988 zuletzt gespuckt hat. Die schmale Piste aus reiner Vulkanasche endet leider nach einigen Kilometern im Schnee.


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Selbst zu Fuß ist an ein Vorankommen nicht zu denken.

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Also alles wieder zurück. Fragt sich nur, wie? Rückwärts fahren ist schwierig, Wenden auf der schmalen Straße erscheint fast unmöglich.

 
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Die Fotos vom Wendemanöver zeigen wir hier lieber nicht – zu sehen sind sie in der Sonderveröffentlichung “Todesstraßen der Welt – mit einem Rad im Abgrund”.
Nach diesem Abenteuer verlassen wir den Lonquimay und machen uns auf zum nächsten Nationalpark, dem Parque Nacional Conguillío. Heute ist das Traumwetter der letzten Tage leider vorbei und wir nutzen den trüben Tag, um in Curacautín alles Mögliche zu erledigen. Beim Verlassen des Ortes wundern wir uns über die Anzeigetafel über Vulkanaktivitäten:

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Wo bitte soll denn hier ein Vulkan sein? Wir sehen nur graue Wolken vor grauem Himmel... Trotzdem fahren wir die mühsame Holperstraße hinein zu dem Park, der einer der schönsten Chiles sein soll. Wir übernachten auf einer Wiese am Fluss und sind richtig von den Socken, als wir am Morgen aus dem Fenster schauen:


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Wo am Vorabend nichts zu sehen war, steht der Vulkan LLaima in voller Schönheit vor uns. Der 3.125 m hohe Vulkan ist einer der aktivsten Vulkane Chiles. Der letzte große Ausbruch fand am Neujahrstag 2008 statt.
Die Zufahrt zum Park führt über 34 Kilometer durch holprige Schotterpiste und immer wieder durch Asche- und Lavafelder.

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Gut durchgeschüttelt erreichen wir endlich den Eingang zum Nationalpark.


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Moment mal – “bienvenido”?? Haben wir da was falsch verstanden? Bienvenido heißt doch “Willkommen”. Doch nur wenige Meter weiter ist die Straße gesperrt. Zu viel Schnee!

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Jetzt sind wir so weit über schlechte Straßen gefahren, nur um hier wieder zurück geschickt zu werden? Das darf doch nicht wahr sein! Aber macht nichts, dann gehen wir halt zu Fuß weiter. Auf unserer Wanderung genießen wir immer wieder herrliche Blicke auf den Vulkan und den an ihn grenzenden Araukarienwald.


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Die Wanderung um die Laguna Captrén ist schön, aber oft müssen wir durch tiefe Schneefelder waten.

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Unser Ausflug in den Park hat sich trotz der Sperrung gelohnt. Wir überlegen noch, ob wir ihn von der anderen (Süd-)Seite nochmal anfahren sollen, aber entscheiden uns dagegen. Es kommen noch so viele schöne Parks und Vulkane, die auf uns warten.
Wie zum Beispiel der Vulkan Villarrica am gleichnamigen riesigen, kristallklaren See. Auch hier zieht es uns natürlich hinauf zum Schigebiet. Auf der holprigen Piste hinauf legen wir eine denkwürdige Pause ein. Unser Bulli ist gerade seinen 100.000sten Kilometer gefahren!


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Das muss natürlich gebührend gefeiert werden. Und weil wir danach nicht mehr fahrtauglich sind (der Bulli schon, aber der Fahrer nicht mehr), übernachten wir gleich hier, an genau dieser Stelle. Zwar direkt an der Straße, aber der Blick auf den rauchenden Vulkan ist einfach nicht zu toppen.


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Der Vulkan Villarrica mit seinen 2.840 m ist für uns der bisher schönste Vulkan. Seine ebenmäßige Form, der ständige Rauch, und vor allem das nächtliche Glühen ist unbeschreiblich. Wir wollen gar nicht schlafen, immer wieder schauen wir hinauf zum rot glühenden Kraterrand. Aber auch der Blick am nächsten Morgen aus dem Schlafzimmerfenster ist unglaublich schön:


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Unsere einzigen Nachbarn sind diese riesig großen Vögel. Biologen und Birder, bitte mal wieder ein Auge zudrücken! Wie so oft müssen wir uns an dieser Stelle als Flora- und Fauna-Ignoranten outen. Für uns ist es eine Mischung aus Adler und Suppenhuhn:


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Weil wir diesem wunderschönen Berg noch näher kommen wollen, fahren wir über übelste Schlaglochpiste die letzten sechs Kilometer zum Schigebiet hinauf.

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Hier gibt es keine Schifahrer, die Liftanlagen sehen sehr vernachlässigt aus. Wir wundern uns und erfahren, dass die komplette Schisaison ausgefallen ist, da der Ausbruch vom März große Schäden hinterlassen hat. Deshalb ist wohl auch die Straße in einem derart desolaten Zustand. Wir begnügen uns mit einer Winterwanderung durch den Schnee und blicken sehnsüchtig zum Gipfel hinauf.


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Und was sehen wir dort oben? Schitourengeher! SCHITOURENGEHER! Und frische Wedelspuren direkt vom Kraterrand hinunter. Bereits vor ein paar Tagen haben wir einen französischen Reiseleiter kennen gelernt, der hier lebt und uns einen Tipp gab, wo man sich eine Ausrüstung ausleihen kann. Also nichts wie runter nach Pucón am Lago Villarrica. Wir finden den Laden “AguaVenturas” auf Anhieb und können unser Glück gar nicht fassen, dass die hier Schitourenausrüstung mit Schuhen Größe 49 verleihen! Das ist unser Tag! Aber leider erklärt man uns, dass man im Moment nur mit Ausnahme-/Sondergenehmigung eine Schitour unternehmen darf. Erst in sechs Tagen ist der Berg offiziell wieder freigegeben! Schade! Na ja, dann schauen wir uns halt den netten Ort Pucón genauer an.
Pucón, eines der Zentren des internationalen Tourismus in Chile, erinnert sehr an das kanadische Banff. Ein wirklich schönes und einheitliches Stadtbild. Es gibt hier klare Bau- und Werbevorschriften, die Geschäfte dürfen z.B. nur mit Holzschildern werben.

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Der Ort scheint nur aus Agenturen für Trekking, Bergsteigen und Rafting zu bestehen. Beeindruckend ist natürlich die Kulisse mit dem ewig rauchenden Vulkan Villarrica, den man wirklich von überall aus sieht.


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Aber auch die Faulen kommen auf ihre Kosten: am schönen schwarzen Sandstrand direkt im Ort:

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Dass der rauchende Vulkan zwar schön anzuschauen ist, aber das Leben hier nicht ganz ungefährlich, zeigen die an jeder Ecke aufgestellten Fluchtschilder zur eventuell erforderlichen Evakuation:


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Wenn schon nicht Schifahren, dann wollen wir zumindest noch etwas in der Umgebung wandern. Hierzu eignet sich das Grenzgebiet zu Argentinien sehr gut. Dieses Gebiet gehört ebenfalls zum Villarrica-Nationalpark und bietet einige schöne Bergtouren. Dieser Park wurde vor allem errichtet, um die letzten Bestände der alten Araukarien zu schützen. Hier wird nicht einfach abgeholzt…

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Nur zwei Kilometer von der Grenze entfernt stellen wir unser Auto ab und genießen eine herrliche einsame Wanderung. Das Wetter ist nicht optimal, aber zwischen zwei Wolkenlücken stehen wir plötzlich wieder vor einem Vulkan, dem Vulkan Lanin (3.747 m), der genau auf der argentinischen Grenze steht.


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Wir sind so begeistert, dass wir endlich mal wieder richtig lange wandern können und merken gar nicht, dass wir uns verdammt nahe an der Grenze befinden. Auf dem Camino Internacional, und das ohne Pass!!

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Sind wir etwa schon illegal – über die grüne Grenze – in Argentinien gelandet? Schnell treten wir den Rückweg an und suchen uns einen Platz für die Nacht. Der Lago Quilleihué liegt oben am Pass und an seinem Ufer finden wir ein schönes ruhiges Plätzchen. Hier findet uns sicher keiner…


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Fast keiner! Am späten Abend klopft es mal wieder an unserer Fensterscheibe. Diesmal zum Glück nicht die Polizei, sondern ein alter Fischer, der am gegenüberliegenden Ufer lebt. Er hätte grade Fische gefangen und wir sollten doch zu ihm nach Hause mitkommen. Er würde uns auch mit seinem Boot mitnehmen, denn Straßen gibt es hier nicht. Wir freuen uns sehr über diese Gastfreundschaft, aber da wir schon gegessen haben und unser Auto nicht alleine lassen wollen, lehnen wir dankend ab. Mal wieder sind wir beeindruckt von der Herzlichkeit der Chilenen.
Der Fischer gibt uns auch noch einen Tipp für eine andere schöne Wanderung für den nächsten Tag. Hierzu fahren wir in den Nationalpark Huerquehué. Von hier aus führt ein schöner Wanderweg mit dem Namen Los Lagos durch Bambuswälder hinauf in die Berge, wo man nach ein paar Stunden drei schöne Seen erreicht. Zunächst den Lago Chico, dann den Lago Toro und schließlich den Lago Verde.

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Hier endet unsere Wanderung, es ist schon spät, und ab hier ist der Weg wegen Schnee gesperrt. Um 18:30 h sind wir wieder am Parkplatz des Nationalparks, wo wir auch übernachten dürfen. Gleichzeitig mit uns kommt ein Regengebiet an, und es regnet die ganze Nacht durch, bis zum nächsten Morgen. Kälte, Regen, Wind. Einfach nur ungemütlich. Aber ein kleiner Vorgeschmack auf die nächsten Wochen und Monate…

Wir wollen unbedingt nochmal ans Meer und uns vom Pazifik verabschieden. Deshalb fahren wir nach Valdivia. Zwischen Valdivia und der Küste kommen wir immer wieder an kleinen Fjorden vorbei.


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Und plötzlich stehen wir auf den Klippen über dem Meer.  Hier ist es wunderschön, hier bleiben wir für die Nacht. Was für ein traumhafter Stellplatz! Eine Mischung aus kalifornischer A1 und Cornwall, Rosamunde-Pilcher-Land!

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Und hier mal wieder ein Suchbild: wo ist der Bulli?


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Lediglich der Abstieg zum Meer ist etwas abenteuerlich: 60 Meter fast senkrecht bzw. freier Fall…

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An diesem Abend verabschieden wir uns bei einem wunderschönen Sonnenuntergang nun endlich vom Pazifik, den wir seit 1 1/2 Jahren immer wieder genießen durften. Wir werden ihn so schnell nicht wiedersehen…
Auf der Rückfahrt nach Valdivia kommen wir an der Cervecería Kunstmann vorbei, der größten und bekanntesten deutschen Brauerei Chiles.


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Leider sind wir für die geplante Bierverkostung zu früh dran, aber dafür sehen wir hier unseren ersten Weihnachtsbaum in diesem Jahr:

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Besonders die Dekoration hat’s Thomas angetan: mal keine langweiligen Kugeln, sondern lauter 5-Liter-Bierfässchen!


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Leider war wohl schon jemand vor uns da, die Fässchen sind alle leer!
Ohne Bierprobe fahren wir weiter zum Lago Llanquihue, dem zweitgrößten See Chiles. Wir haben Glück und sehen den unglaublich schönen Vulkan Osorno (2.660 m) auf der anderen Seite des Sees schon von Weitem. Ein Vulkan wie aus dem Bilderbuch!

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In Frutillar legen wir einen Stopp ein. Frutillar (“Erdbeerhausen”) ist ein richtig deutscher Ort. Hier gibt es an jeder Straßenecke “Kuchen” und “Kuchenläden”, die Kirchen und Häuser sind typisch deutsch.


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Die Hotels heißen hier “Tante Helga”, “Tante Puppe” oder wie hier “Frau Holle”. Ein Hirschgeweih darf natürlich nicht fehlen.

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Ach ja, auch die obligatorische und überdimensionale Kuckucksuhr ist hier bzw. im benachbarten Puerto Varas zu finden:


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Das 2010 fertiggestellte Teatro del Lago ist direkt in den See hineingebaut und mit Naturholz und Kupfer verkleidet. Wir genießen vor allem das gemütliche Café mit seinem schnellen WiFi.


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Hauptanziehungspunkt von Frutillar ist aber der schöne Blick über den See auf den Vulkan Osorno:

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Nur eine knappe Stunde von Frutillar entfernt liegt Puerto Montt, der letzte größere Ort im südlichen Chile, bevor es auf die wilde und abenteuerliche Carretera Austral geht. Hier wollen wir unsere Kamera reparieren lassen. Vor zwei Wochen hat unsere Spiegelreflexkamera nämlich den Geist aufgegeben. An Reparatur ist jedoch nicht zu denken, und das defekte Objektiv ist leider nicht zu ersetzen. Man kann es lediglich in der Hauptstadt kaufen. Schade… dann müssen wir uns mit dem kleinen Ersatzapparat weiterbehelfen.
Puerto Montt ist eine wachsende Industriestadt, die vor allem von Lachs- und Muschelzucht und von ihrem Hafen lebt. Wir bummeln an der Bucht entlang.


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Und machen einen kleinen Spaziergang durch die Stadt, die so viel nicht zu bieten hat.


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Für den nächsten Tag vereinbaren wir beim Volkswagen-Händler einen Termin für den großen Service. Und da es in Puerto Montt kaum eine Möglichkeit zum Übernachten gibt, fahren wir wieder zurück zum Lago Llanquihue, wo wir direkt am See mit Blick auf den Vulkan Osorno übernachten können.


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Der VW-Service am nächsten Tag verläuft wie geplant. Wie erwartet müssen nach 100.000 km die Bremsbeläge ausgetauscht werden, und wie beinahe erwartet, sind die Stoßdämpfer kaputt! Zumindest die hinteren. Wir bestellen neue aus Santiago und müssen uns nun die knappe Woche vertreiben, bis wir hoffentlich nächste Woche die neuen Stoßdämpfer bekommen.
Aber kein Problem, denn wir wissen, dass unsere lieben Freunde Danielle und Daniel aus Kanada in der Nähe sind, und wir machen uns auf die Suche…
Am 12. November ist unser lucky day: zuerst treffen wir zufällig in Puerto Varas auf die netten Belgier Catherine und Nicolas mit ihren zwei Jungs, die wir seit drei Monaten nicht mehr gesehen haben. Und hier bekommen wir Nachricht, dass Danielle und Daniel in Frutillar sind. Schnell fahren wir dorthin und feiern unser lang ersehntes Wiedersehen nach drei Monaten. Wir hatten fast den ganzen Juli zusammen in Peru verbracht und dementsprechend groß ist die Wiedersehensfreude mit den beiden.

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Bei einer guten Flasche Wein verbringen wir einen netten und langen Abend in ihrem Wohnmobil. Am nächsten Tag heißt es schon wieder Abschied nehmen, diesmal aber nicht für drei Monate. Schon bald werden wir uns auf der Carretera Austral wieder sehen! In der Zwischenzeit wollen die beiden zur Isla Chiloé, während wir noch die Tage überbrücken, bis unsere Stoßdämpfer kommen.
Auch der Vulkan Osorno hat sein Schigebiet, und hinauf führt eine gute Asphaltstraße über 12 Kilometer in vielen Kurven.

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Wenn es nicht gerade regnet, hat man vom Refugio aus einen herrlichen Blick über den See.

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Vom Parkplatz aus wandern wir soweit es geht, ein Stück den Vulkan hinauf und freuen uns jedes Mal wie die Schneekönige, wenn die Wolkendecke aufreißt und einen Blick auf den Gipfel freigibt:


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Ein paar Kurven unterhalb des Refugios finden wir einen Platz für die Nacht. Schön versteckt zwischen den Bäumen, eingebettet in feine Lavaasche. Und natürlich mit Blick auf den Gipfel, der sich immer mal wieder zeigt.

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Am nächsten Tag besuchen wir den Lago Todos Los Santos, einen türkis schimmernden See, eingebettet zwischen drei Vulkanen. Bei der kleinen Siedlung Petrohué endet die Straße und bietet einen schönen Blick über den See und die dahinter liegende Bergkette. Besonders eindrucksvoll ist dieses kleine Matterhorn im Hintergrund, der Vulkan Puntiagudo (2.493 m).


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Die Wasserfälle “Saltos de Petrohué” sind leider wegen Brückenarbeiten nur eingeschränkt zu besichtigen, aber auch von der Straße aus hat man einen schönen Blick auf die Stromschnellen des Río Petrohué:

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Es gibt wirklich schlimmere Plätze, um auf Ersatzteile zu warten! Und wenn alles gut geht, dann sind wir ab ca. Mitte nächster Woche wieder startklar und machen uns auf zu unserem nächsten großen Abenteuer der Reise: der berühmt-berüchtigten Carretera Austral, einer Traumstraße Patagoniens, deren 1.200 km leider nur zu 30% asphaltiert sind…

 

Unsere Strecke von Lonquimay nach Puerto Montt (1.421 km) – Gesamtkilometer bis jetzt: 81.821 km.

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Blog erstellt am 15.11.2015 am Fuße des Vulkan Osorno, Chile.

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