Ab Whitehorse am Yukon geht’s immer weiter auf dem Alaska Highway Richtung US-Grenze (Alaska). Die Fahrt ist sehr abwechslungsreich, und bei teilweise herrlichem Sonnenschein können wir immer wieder schöne Ausblicke genießen wie hier auf die Ausläufer der St. Elias Mountains:
In dieser Bergkette befindet sich auch der Mount St. Elias, wo der gleichnamige spektakuläre Kinofilm gedreht wurde, der uns mit seiner atemberaubenden Schitourenabfahrt schon vor Jahren sehr beeindruckt hatte.
Bei unserer Weiterfahrt am Kluane National Park entlang sehen wir immer wieder Grizzlybären direkt am Straßenrand. Scheinbar sind wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort, denn viele andere Reisende hatten dieses große Glück nicht.
Die Bären lassen sich bei ihrer “Brotzeit” in Form von Löwenzahn und anderen bunten Blumen nicht stören, und obwohl wir sehr dicht an sie heranfahren, lassen sie sich nicht aus der Ruhe bringen. Sie kommen bis auf ein paar Meter an unser Auto heran. Den Fuß nehmen wir natürlich nicht vom Gaspedal!!
Hier genießen wir unseren letzten Blick auf den Kluane National Park. Mal wieder genau, wie man sich Kanada vorstellt – unendliche Wälder. Und mit diesem Blick verabschieden wir uns auch vorerst von Kanada, denn der nächste Stopp ist bereits die Grenze zu Alaska.
Bei Beaver Creek steht uns mal wieder ein Grenzübertritt bevor. Gewappnet mit allen Antworten, die ein Einreisebeamter an uns stellen könnte, sind wir gespannt, ob alles klappt und wir wieder volle 6 Monate Aufenthaltsgenehmigung für die USA bekommen.
Entweder haben wir wieder großes Glück oder es wird tatsächlich nicht alles so heiß gegessen wie es gekocht wird: bereits zum vierten Mal bekommen wir nun ohne große Diskussionen wieder die vollen 6 Monate!
Jetzt befinden wir uns auf amerikanischem Boden und freuen uns, dass wir unseren nördlichsten Bundesstaat, Alaska, erreicht haben.
Hier am offiziellen Grenzstein kann man buchstäblich von einem Land ins andere springen:
Und mal wieder haben wir eine Stunde gewonnen. Jetzt haben wir die letzte Zeitzone unserer Reise erreicht und sind nun ganze 10 Stunden hinter Deutschland zurück…
Unser erster Stopp auf amerikanischem Boden ist das Tetlin National Wildlife Refuge Visitor Center. Hier bekommt man nicht nur viele nützliche Informationen zu den nächsten Tagesetappen, man kann auch das Gebäude bewundern, das mit seinem schönen Blockhausbaustil so herrlich in die Landschaft passt. Das kleine Extrahäuschen diente in früheren Zeiten zur bärensicheren Aufbewahrung von Vorräten, Werkzeug etc. – und bösen Ehefrauen (meint Thomas)…
Bei unserer Weiterfahrt auf dem Alaska Highway überqueren wir immer wieder riesengroße Flüsse, wie hier den Robertson River:
In Delta Junction endet der Alaska Highway nach 1.422 Meilen:
Und hier erinnern auch zwei überdimensionale Moskitos daran, was einen in Alaska erwartet. Zu diesem Zeitpunkt ahnen wir nicht mal annähernd, wie schlimm es dann wirklich noch sein sollte!!
Die Transalaska-Pipeline, die von Prudhoe Bay bis hinunter nach Valdez führt, sehen wir zum ersten Mal am Tanana-River, wo sie direkt neben der Autostraße den Fluss überquert:
Kurz vor Fairbanks passieren wir noch den kleinen Ort North Pole.
Hier “am Nordpol” wohnt der Weihnachtsmann, und zwar das ganze Jahr über. Der Ort ist eine einzige Ansammlung von Kitsch. Von rot-weiß gestreiften Straßenlaternen, die wie Zuckerstangen aussehen, über einen überdimensionalen Weihnachtsmann bis hin zu seinem Haus, wo es jeden erdenklichen Weihnachtskitsch zu kaufen gibt, den man sich nur vorstellen kann.
Kurz hinter North Pole erreichen wir Fairbanks. Bei strahlendem Sonnenschein und unglaublichen 22 Grad machen wir einen kleinen Spaziergang durch die Stadt. Fairbanks ist ein richtig netter Ort, wo man alles bekommt und sich wieder mit allem ausstatten kann, bevor man sich weiter in die Wildnis aufmacht – inklusive Duschen und Wäschewaschen, was für uns mal wieder dringend nötig ist…
Hier im Golden Heart Park steht die Statue der “Unknown First Family”:
Bei Yukon Quest, direkt im Herzen der Stadt, befindet sich die Ziellinie des berühmten Hundeschlitten-Rennens über 1.000 Meilen von Whitehorse nach Fairbanks.
Unser nächster Weg führt uns ins Morris Thompson Kultur- und Visitor Center. Wir wollen ja von Fairbanks aus auf dem Dalton Highway nach Norden bis zum Arktischen Ozean fahren. Hier im Visitor Center holen wir uns die nötigen Informationen, vor allem zum Zustand des Highways, von dem man uns die schauerlichsten Geschichten erzählt hat. Von den 800 Kilometern (einfach) sind ca. 500 Kilometer offroad. Das ist, als würde man Deutschland der Länge nach auf Forststraßen durchqueren. Und so erkundigen wir uns vor allem nach dem Straßenzustand. Wir erfahren, dass es die letzten Tage sehr viel geregnet hat, die Flüsse über die Ufer getreten sind, aber der Highway in einigermaßen passablem Zustand sein soll. Wir werden das Abenteuer auf alle Fälle in Angriff nehmen, denn wir wollen ja vom nördlichsten Punkt (Prudhoe Bay in Alaska) bis zum südlichsten Punkt (Ushuaia in Feuerland) – d.h. Kneifen gilt nicht…
Unsere Strecke von Whitehorse nach Fairbanks (940 km) – Gesamtkilometer bis jetzt: 33.991 km.
Blog erstellt am 26.06.2014 in Fairbanks, Alaska.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen