It’s all about Halloween…
… and Indian Summer…
… aber neben Halloween und Indian Summer gibt es natürlich auch noch andere Anlässe zum Feiern, wie z.B. Claudia’s Geburtstag, den wir mit einer leckeren Torte und tollem Blick über’s Meer und die Bay of Fundy feiern. An dieser Stelle nochmal vielen Dank für die vielen Glückwünsche!
Und genau diese Bay of Fundy ist es, die wir in den letzten beiden Wochen bereist haben. Bei der Bay of Fundy handelt es sich um eine Bucht, die zwischen Nova Scotia und New Brunswick liegt. Durch ihre besondere Lage und Form bildet sich hier der größte Gezeitenunterschied der Welt – an manchen Stellen bis zu 16 Metern! Wir sind sehr beeindruckt, dass man zuschauen kann, wie schnell das Wasser steigt.
Hier ein paar Beispiele für Ebbe und Flut:
Bei Ebbe zieht sich das Wasser teilweise kilometerweit zurück und so manches Boot liegt auf dem Trockenen:
Hier bei Moncton am Ende der Bucht, wo das Wasser gerade am Ablaufen ist und noch lange nicht den Tiefststand erreicht hat:
Es ist immer wieder unglaublich und beeindruckend, wie unterschiedlich die Landschaft innerhalb weniger Stunden aussieht!
Am deutlichsten sieht man die Unterschiede bei den Hopewell Rocks: wo man die Spaziergänger sieht, fahren wenige Stunden später Kajakfahrer durch die Felsen. Die Bilder entstanden leider nicht bei absolutem Höchst- bzw. Tiefststand.
Trotz aller touristischer Highlights erkunden wir auch die übrige Gegend per Fahrrad oder auf Wanderungen. Eine herrliche Radtour führt uns auf dem Transcanada Trail am Meer entlang. Dieser Trail soll – wenn er komplett fertig ist – von Nova Scotia bis nach Vancouver über 8.500 km gehen und ist für Radfahrer und Wanderer geeignet:
Eine sehr schöne Wanderung führt uns zum “Balancing Rock”, einem 7 Meter hohen Basaltfelsen, der als letzter noch die Stellung hält. Alle anderen Felsen um ihn herum sind bereits ins Meer abgebrochen. Wir diskutieren lange, ob ihn nicht doch der lokale Tourismusverein angeschraubt hat, um diesen Touristenmagnet nicht zu verlieren…
Jeder lokale Tourismusverein scheint hier eine Marketingabteilung zu haben: obwohl wir in den letzten Wochen den 45. Breitengrad schon mehrfach überschritten haben, werden wir nun zum ersten Mal darauf hingewiesen:
Sehr schöne Wanderungen gibt es immer wieder entlang der Küste, und als Ziel dient immer ein Leuchtturm. Dieser war erschreckend weit entfernt (mit bloßem Auge kaum zu erkennen), und der “Weg” nicht als solcher zu bezeichnen, aber nach ein paar Stunden konnten wir den Leuchtturm in voller Schönheit fotografieren:
Während unserer ganzen Wanderung treffen wir keine Menschenseele, lediglich ein paar Seehunde:
An den Temperaturen merken wir immer mehr, dass sich der Winter ankündigt: vor allem die Nächte im Auto werden ungemütlich, und der morgendliche Weg zum Waschraum führt oft schon über gefrorenen Boden. Auf den meisten Campingplätzen sind wir die letzten Gäste.
Am 14. Oktober (Thanksgiving/Erntedankfest) haben alle Nationalparks hier in Kanada geschlossen, sowie fast alle privaten Campingplätze. Damit sind wir nun gezwungen, in der freien Natur zu campen. Manchmal haben wir Glück und finden einen malerischen Platz in der Wildnis oder am Meer, manchmal bleibt uns aber nur die ganz “romantische” Variante: mitten in der Stadt auf einem Shoppingcenter-Parkplatz, eingekeilt zwischen Riesen-LKW’s, die ihre Motoren die ganze Nacht laufen lassen, sei es, um ihre Ware zu kühlen oder um sich selber einzuheizen… eigentlich furchtbar, aber zumindest die Infrastruktur ist gut…
So endet für den einen die Saison…
… für den anderen beginnt sie. Die Fischer bereiten sich auf die kommende Lobster-Saison vor, die hier im November beginnt. Kaum ein Haus, vor dem keine Lobster-Käfige bereit stehen:
Da es uns nun langsam zu kalt wird, machen wir uns nun auf den Weg nach Süden. Unsere letzte Stadt in Kanada ist Saint John. Das Wetter ist leider sehr schlecht und es regnet in Strömen, aber zum Glück kann man in Saint John die halbe Stadt erkunden, indem man durch überdachte Übergänge von einem Häuserblock zum nächsten gelangt. Besonders gut gefällt uns der historische City Market, dessen Dach wie ein Schiffsrumpf konstruiert ist.
Hier haben wir auch Gelegenheit, die lokale Spezialität “Fresh Dulse” zu probieren, ein handgepflückter violetter Seetang, der hier als Snack oder zur Verfeinerung von Salaten gegessen wird. Brrrrrrrr… für uns sicher ein einmaliger “Genuss” – da bleiben wir doch lieber bei Popcorn und Chips!!
Jetzt sind wir in St. Andrews, einer sehr netten Küstenstadt, und planen morgen in die USA einzureisen (Maine). Unsere Zeit in Kanada hat uns ausgesprochen gut gefallen. Trotz des einen oder anderen Regentages war das Wetter eigentlich recht gut. Im Vergleich zu den Klimatabellen war es sogar wärmer als normal und es hat nicht jeden 2. Tag geregnet wie manchmal um diese Jahreszeit!
Unsere Strecke durch Nova Scotia ab Shelburne und durch New Brunswick (1.479 km) – Gesamtkilometer bis jetzt: 7.677 km.
Blog erstellt am 18.10. in St. Andrews in New Brunswick.
1 Kommentar:
Hallo Ihr Zwei!
Nur weiter! Die Reise wird immer schöner werden!!!!
Wir aus St. Andrews!
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