Mittwoch, 15. April 2015

52: Panama City bis Bucaramanga/Kolumbien (04.–14.04.2015)


Bevor wir uns auf den Weg zum Fährhafen Colón an der Karibikküste machen, statten wir Panama City noch einen kurzen Besuch ab. Es ist Ostersonntag, und wir erreichen die Stadt bereits morgens um 07:30 h. Zu dieser Zeit liegen die Einheimischen – müde vom Feiern – noch in den Federn, und die Altstadt (Casco Viejo) gehört uns fast alleine.

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Die historische Altstadt liegt auf einer felsigen Halbinsel und bietet einen schönen Blick auf die Innenstadt von Panama City mit ihren Hochhäusern:

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Sie besteht aus einem Gemisch von alten und neuen Gebäuden, halb verfallen und halb modernisiert. Die Restaurationsarbeiten sind noch in vollem Gange. Neben perfekt restaurierten Gebäuden…

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… steht man plötzlich wieder vor uralten Ruinen:

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Natürlich gibt es jede Menge schöner Kirchen, wie hier die Kathedrale…

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… oder die Iglesia de San José, deren bekannter Altar de Oro (Goldener Altar) bei einem bevorstehenden Angriff 1671 gerettet werden konnte, weil ein geschickter Priester ihn einfach schwarz anmalte und ihn somit vor den Angreifern “versteckte”.

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Zwischen den vielen schönen Gebäuden wird man natürlich immer wieder daran erinnert, dass man sich in Panama befindet:

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Interessanterweise stammt der Panamahut jedoch nicht aus Panama, sondern wird in Ecuador hergestellt. Und das schon seit 1630! Den Namen erhielt er durch den Stempel, den jeder Hut bekam, wenn er von Südamerika über Panama nach Nordamerika importiert wurde. Ein guter Panama-Hut lässt sich im Herkunftsland ohne Weiteres zusammengerollt in einer Büchse transportieren, ohne dass Fasern beschädigt werden oder die Form leidet. Bei vergleichsweise geringerer Luftfeuchtigkeit, wie zum Beispiel in Europa, lässt sich der Hut jedoch nicht mehr rollen. Also nur etwas für Wasserköpfe. Schick sieht er jedenfalls aus – vor allem auf den entsprechenden Köpfen!

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Wir schlendern gemütlich durch die Altstadt mit ihren gepflasterten Gassen und bemerken, dass einige Straßen gesperrt sind. Ostersonntag? Autofreier Sonntag? Nein – man bereitet sich auf das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der 35 Mitgliedsländer der „Organisation Amerikanischer Staaten“ (OAS) vor, das nächste Woche stattfinden wird. Am 11. April kommt es hier zum historischen Handschlag zwischen Barack Obama und Raúl Castro.

Für einen Panama-Reisenden ist natürlich der Besuch des Panama-Kanals ein absolutes Muss. Der Kanal ist eines der Bauwunder der Welt und erstreckt sich über 80 Kilometer von Panama City am Pazifik bis nach Colón am Atlantik. Fast 13.000 Schiffe fahren jedes Jahr durch den Kanal. Auf dieser Strecke müssen sie drei Doppelschleusen passieren. Am besten zu besichtigen sind die Miraflores-Schleusen gleich am Nordrand von Panama City, auf deren Besuch wird uns schon sehr freuen.

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Ein bisschen erstaunt sind wir über den Eintrittspreis. Denn dass Ausländer oft den doppelten Preis gegenüber Einheimischen zahlen, daran haben wir uns ja gewöhnt, aber hier zahlt man gleich das Fünffache! 15 US$ versus 3 US$. Aber das Zähneknirschen hört schnell auf, denn was man zu sehen bekommt, ist den Preis allemal wert. Schade nur, dass wir etwas zu spät sind. Denn als wir um 10:30 h eintreffen, begrüßt man uns mit einem hektischen “rápido, rápido”… schnell, schnell, das letzte Schiff befindet sich in der Schleuse! Das letzte Schiff? Um 10:30 h? Ja, erst um 14:30 h geht’s dann wieder weiter… Schnell hecheln wir in den 4. Stock zur Aussichtsplattform und sehen grade noch das Schiff in der Schleuse:

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Weltweit wird übrigens beim Schiffsbau darauf geachtet, dass die großen Containerschiffe durch die Schleusen des Panamakanals passen (305 Meter lang und 33,5 Meter breit)!

Die Stunden bis zum nächsten Schiff verbringen wir im sehr interessanten Museum. Den gut gemachten Film müssen wir uns dreimal anschauen, denn die ersten beiden Vorstellungen verschlafen wir fast komplett. Ja, tatsächlich. Hier ist es so schön kühl, gemütlich, und dunkel. Und wir sind doch schon so früh aufgestanden!

Das vierstöckige Museum bietet viel Information, und man kann sich sogar als Kapitän üben:

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Kurz nach 14:00 h geht es dann weiter mit einer Reihe von Schiffen, die die Schleusen passieren, aber für uns reicht die Zeit nur noch für ein großes Kreuzfahrtschiff.

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Denn wir wollen rechtzeitig in Colón ankommen, wo wir noch einen Platz für die Nacht finden müssen. Die Hafenstadt Colón, wo wir morgen auf die Fähre gehen, hat einen entsetzlichen Ruf. Es sehe aus wie Beirut im Krieg, man dürfe auf keinen Fall zu Fuß unterwegs sein, und Gewaltverbrechen hätten keine Seltenheit. Na ja, ganz so schlimm ist es dann doch nicht, aber so richtig wohl fühlen wir uns nicht. Es gibt schon sehr heruntergekommene Stadtteile. Auf unserer Suche nach einem sicheren Stellplatz für die Nacht erfahren wir von der Touristenpolizei, dass wir es einfach mal direkt im Hafen versuchen sollen. Und tatsächlich  - für nur 5 US$ stehen wir hier sicher und gut bewacht, und man lässt extra für uns die Wartehalle offen, damit wir die Toiletten benutzen können.

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Zwischen parkenden Autos machen wir es uns “gemütlich” und feiern unseren letzten Abend in Zentralamerika.

Am nächsten Morgen, pünktlich um 06:00 h, werden wir von lautem Motorengeräusch geweckt. Unsere Fähre fährt ein, und für uns beginnt der lange Tag des Wartens.

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Denn obwohl die Fähre erst um 19:00 h abends ablegt, muss man pünktlich um 08:00 h morgens hier sein. Wieso, das weiß keiner so richtig, denn in diesen 11 Stunden passiert außer dem einen oder anderen Stempel eigentlich gar nichts. So mancher mutige Reisende hat schon versucht, später zu kommen, aber da versteht man gar keinen Spaß. Also: früh kommen, und warten, warten, warten…

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Aber das Warten macht richtig Spaß. Wir sind insgesamt fünf Autos und fünf Motorräder (unvorstellbar bei einer Kapazität für 500 Autos!), und wir verbringen einen schönen Tag mit netten Gesprächen. Eine lustige Truppe, mit der wir uns auf Anhieb gut verstehen. Einige sind sogar schon alte Bekannte, die am Lake Mead vor einem halben Jahr unsere Nachbarn waren. Und auch Jack, den wir vor fünf Monaten in Mexiko kennengelernt hatten. Die Freude ist sehr groß.

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Immer mal wieder kann man shoppen gehen, essen gehen, und sich die Fähre schon mal von weitem anschauen.

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Alle paar Stunden wird man zum Office zitiert, um einen weiteren Stapel Kopien abzugeben (keiner weiß, wofür), oder sich einen weiteren Stempel abzuholen. Das Office ist übrigens ein klappriger Tisch auf dem staubigen Parkplatz. Es ist sehr windig, und es kostet einige Mühen, im Stehen seine Kopien zu sortieren und festzuhalten… Um 14:30 h dann endlich die Zollabfertigung. Erst um 18:00 h geht’s weiter mit Immigration. Dann schnuppert sich ein Drogenhund durch unser Auto. Ein letzter Blick auf unser Zuhause für die nächsten 20 Stunden…

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Dann endlich auf die Fähre – über ein schmales, durchgerostetes Brett über einen klapprigen Ponton hinein in den fast leeren Schiffsbauch.

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Die “Snav Adriatico” ist ein italienisches Schiff, das früher zwischen Split und Ancona gefahren ist. Wir sind begeistert von der Ausstattung. Es gibt mehrere Restaurants und Boutiquen. Und obwohl der Empfang nicht ganz so herzlich ist wie der von Chefhostess Beatrice, und das Lächeln des 1. Offiziers nicht ganz so charmant wie das von Sascha Hehn, fühlen wir uns wie auf dem “Traumschiff”.

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Es gibt italienisches Essen, alles ist in italienisch beschriftet, die Ober sind zum großen Teil Italiener… hoffen wir mal, dass der Kapitän nicht Schettino heißt!!

Mit einer Verspätung von zwei Stunden stechen wir um 21:00 h in See und ziehen uns schon bald in unsere Luxus-Außenkabine zurück. Uns erwartet eine sehr stürmische Überfahrt, die Fähre schaukelt heftig, aber wir genießen die Nacht, die erste Nacht seit Beginn unserer Reise, die wir NICHT im Bus verbringen! Zwei Meter lange Betten, Klimaanlage, heiße Dusche!! Welch ungeahnter Luxus!

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Thomas schläft wie ein Toter, ich halte mich krampfhaft an der Bettkante fest, damit ich bei dem Geschaukel nicht aus dem Bett falle. Gut, dass wir beide seefest sind und uns nicht schlecht wird! Nur ungern verlassen wir unsere Kabine am nächsten Tag um 14:30 h. Denn jetzt sind wir fast da, man kann schon einen ersten Blick auf Cartagena und das kolumbianische Festland erspähen:

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Um 16:30 h, dreieinhalb Stunden später als geplant, verlassen wir die Fähre. Und hier geht überraschenderweise alles sehr schnell und organisiert. Man sagt uns Schritt für Schritt, was man tun muss, wird durch die Immigration geschleust, schließt eine Autoversicherung ab, und dann kann man schon sein Auto abholen.

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Wir verabschieden uns von unserer netten Truppe und hoffen, dass wir den einen oder anderen auf der Reise wieder treffen werden. Um 18:00 h verlassen wir den Hafen, und da uns das Navi im Stich lässt, versuchen wir im Blindflug das Hotel Bellavista zu finden, in dessen Innenhof wir die Nacht verbringen wollen. Gerade rechtzeitig zum Einbruch der Dunkelheit erreichen wir das Hotel und machen es uns im völlig zugeparkten und staubigen Innenhof “gemütlich”. Besonders schön ist es hier nicht, aber die Infrastruktur ist gut, und von hier aus kann man zu Fuß die Stadt erkunden.

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Und das Beste: wo sonst steht man in Reih’ und Glied mit zwei weiteren weißen VW-Bussen?

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Am nächsten Morgen machen wir uns zu Fuß auf, um Cartagena, die angeblich schönste Stadt Kolumbiens, zu erkunden. Es ist sehr heiß und windig und das Sturmtief der letzten Tage verhindert eine schöne Beleuchtung. Aber uns gefällt es hier in der Innenstadt.

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Die Altstadt ist zum Teil noch von alten Stadtmauern und Befestigungsanlagen umschlossen.

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Sehr schnell merken wir, dass die Menschen in Kolumbien extrem freundlich sind. Mussten wir in anderen Ländern immer noch vorsichtig fragen, ob wir eventuell ein Foto machen dürfen, so bittet man uns hier sogar um ein gemeinsames Foto:

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Will man einen Tanzkurs machen (leider will Mann nicht), dann ist Cartagena der richtige Ort. An jeder Ecke gibt es Tanzschulen und die lustigen Werbetafeln für Salsa-Kurse machen richtig Lust.

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Seufz – na ja, vielleicht ja dann einen Tangokurs in Argentinien…

Wir schlendern durch die kleinen Gassen mit ihren schönen bunten Häusern…

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… und ihren gemütlichen Kneipen. Besonders angetan hat es uns ein argentinisches Restaurant, das mit allem wirbt, was Argentinien zu bieten hat: vom Papst über Messi und Maradona bis hin zum leckeren argentinischen Steak.

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“Wir haben kein WiFi – sprecht miteinander”!

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Selbst wir als Internet-Junkies finden das gut, denn immer wieder fällt uns auf, dass in Kneipen kaum noch miteinander gesprochen wird, jeder starrt nur noch auf sein Handy oder seinen Tablet-PC. Ganz schön dekadent!

In Cartagena könnte man sich schon noch länger aufhalten, aber es ist einfach zu heiß, zu staubig, zu windig und die Luft zu salzig. Nach einer weiteren Nacht im hässlichen Innenhof, jedoch mit sehr netten Nachbarn, verlassen wir schließlich Cartagena in Richtung Berge. Da wir in den letzten Wochen so viel Strand und Meer genießen konnten, ersparen wir uns auch einen Abstecher zu den karibischen Stränden nordöstlich von Cartagena und steuern sofort das zentrale Bergland an, wo es hoffentlich endlich kühler ist!

Auf der Fahrt verstehen wir endlich, wieso das Autofahren in Kolumbien so aufregend und anstrengend ist und man kaum mehr als 40 Kilometer in der Stunde schafft:

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Alle Lastwagen der Welt scheinen sich in Kolumbien versammelt zu haben, und bei dem ständigen bergauf-bergab muss man einige abenteuerliche Überholmanöver wagen, will man überhaupt vom Fleck kommen. Zudem springen immer wieder blinde Passagiere auf, und man muss höllisch aufpassen, dass man nicht durch ein spontanes Bremsmanöver einen eventuellen Mitfahrer abwirft.

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Relativ oft kommen wir in Polizeikontrollen. Die Polizisten sind sehr nett und höflich, begrüßen uns jedes Mal mit Handschlag, nehmen ihre Kontrolle aber sehr ernst. Man lässt uns Taschenlampen aufschrauben und kontrolliert uns ganz genau. Obwohl die Kriminalität und der Drogenhandel in den letzten Jahren sehr zurück gegangen ist, ist Kolumbien nach wie vor ein gefährliches Land, was man an der starken Polizeipräsenz zu spüren bekommt.

Bevor wir endgültig die Berge erreichen, müssen wir noch einen Stopp im Flachland einlegen und verbringen eine Nacht auf dem Parkplatz eines Restaurants hinter Bosconia. Die Tagestemperaturen erreichen hier 42°C und auch nachts kühlt es nicht unter 35°C ab. Die Nacht im Auto ist der reinste Horror und wir fühlen uns wie eine Weihnachtsgans im Ofenrohr. Gut durchgegart brechen wir am nächsten Morgen früh auf, um endlich die Berge zu erreichen.

An der Straße finden wir immer wieder tolle Obststände, bei denen man für wenig Geld sehr gute Früchte bekommt. Zur Zeit ist Mangosaison. Hmmmm – lecker!

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Und so ein Obststand ist auch immer eine gute Gelegenheit für einen kleinen Plausch mit dem Verkäufer.

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Unser Ziel  ist ein Nationalpark in den Bergen, hier erhoffen wir uns endgültig ein frisches Lüftchen und ein paar schöne Wanderungen. Bei jeder Polizeikontrolle fragen wir, ob es dort auch wirklich sicher ist. Ja, kein Problem, heißt es immer wieder. Nach zwei Stunden kurvenreicher Bergstraßen sind wir dann fast am Ziel, und unserem Wanderwochenende steht nichts mehr im Wege. Fast nichts. Nur eine letzte Polizeikontrolle. Hier wird uns dringend davon abgeraten, im Nationalpark zu übernachten. Viel zu gefährlich! Und jetzt passiert genau das, wovor wir immer ein bisschen Angst haben: es wird dunkel, und wir haben keine Ahnung, wo wir die Nacht verbringen sollen. Schnell fahren wir in den nächsten Ort zurück, nach Ocana, und fragen bei einem Restaurant, ob wir nicht auf dem Parkplatz übernachten dürfen. Er müsse erst “el jefe” fragen, meint der Sicherheitsmann, und schon drei Minuten später kommt “el jefe” in Gestalt eines sehr sympathischen Kolumbianers auf einem Motorrad. “Klar dürft ihr hier bleiben”, meint Carlos, aber kommt doch zu mir nach Hause, da habt ihr es viel schöner. Und so schlagen wir unser Lager im herrlichen Garten von Carlos’ Finca auf.

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“Mi casa es su casa” – mein Haus ist auch dein Haus. Wir werden so herzlich aufgenommen, sind Teil der Familie, dürfen Bad, Küche und alles benutzen. Langsam spricht sich herum, dass wir hier sind, und immer mehr Freunde und Familienmitglieder kommen aus der Stadt, um uns zu sehen. Am nächsten Morgen wollen wir dann nochmal in den Nationalpark aufbrechen, aber Carlos rät uns dringendst davon ab. Zur Zeit befindet man sich in Wahlkampagnen, und man erwartet jeden Tag größere Protestmärsche. Und so ein Auto wie unser Bulli ist doch ein Leckerbissen für die Guerilla, die leider noch immer mit Entführungen versucht, die Regierung zu erpressen. Aber kein Problem, wir bleiben einfach noch einen Tag bei Carlos und seiner Familie, die 70-jährige Tante fährt uns mit dem Auto in die Stadt, wir schauen uns den netten Ort Ocana an und genießen die schönen Stunden mit der Familie bis spät am Abend beim Lagerfeuer.

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Wir fühlen uns hier sehr wohl und sind traurig, als es am nächsten Morgen heißt, Abschied zu nehmen. Muchas gracias, Carlos y familia, por su hospitalidad increíble!

Abschied nehmen müssen wir auch von unserem Freund Kuki, einem wilden Wellensittich, dem unsere nagelneuen Crocs ja so gut schmecken:

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Von Ocana aus führt uns unsere Reise nun Richtung Südwesten. Am Straßenrand sehen wir immer wieder leere Kanister mit Hinweisschildern wie “si, hay” oder “si, hay ACPM”. Hä? Ja, hier gibt es billiges Benzin, denn wir sind an der Grenze zu Venezuela, und hier kann man geschmuggeltes Benzin zu günstigen Preisen kaufen.

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An die neue Währung mit den vielen Nullen und der komplizierten Umrechnerei müssen wir uns erst gewöhnen, ebenso daran, dass Diesel hier ACPM heißt (aceite combustible para motos). Auch daran, dass man auf Kolumbien’s Straßen richtig abgezockt wird. Alle 30-40 Kilometer muss man Maut zahlen, und dies nicht gerade wenig.

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Umso ärgerlicher, da die Straßen oft nicht besonders gut sind, und es jede Menge Baustellen gibt.

Unser nächstes Ziel heißt Bucaramanga, eine größere Stadt Richtung Bogota. Hier übernachten wir auf dem Parkplatz einer Paragliderschule mit herrlichem Blick über die Stadt. Der Platz hier heißt Ruitoque, was in einer alten Indianersprache “Berg des Windes” bedeutet.

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Und was passiert, wenn eine Frau am Abend vor dem Geburtstag ihres Mannes noch immer keine Geschenkidee hat, man zufällig auf einem Paraglider-Startplatz übernachtet und der Mann schon immer mal fliegen wollte? Klar – es gibt einen Gleitschirm-Tandemflug zum Geburtstag. Und so steigt das Geburtstagskind am 13.4. in die Lüfte. Beim ersten Versuch geht es schnell Richtung Tal. Der Wind ist nicht besonders gut, und Thomas – obwohl er inzwischen 10 Kilo verloren hat – ist doch immer noch “muy pesado”. Für den zweiten Versuch wird der Pilot gegen ein Leichtgewicht ausgetauscht, und ab geht die Luzie… in schwindelnde Höhen…

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Unser Übernachtungsplatz hier oben ist so gigantisch, ein Blick wie aus dem Flugzeug, und der Besitzer Oscar und seine Mannschaft sind so nett, dass wir weitere zwei Tage hier bleiben. Und da der Wind am nächsten Tag noch viel besser ist, gibt es natürlich noch einen zusätzlichen Flug für Thomas:

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Thomas liebäugelt schon mit einem zweiwöchigen Paragliderkurs! Aber bevor die Fliegerei ein zu tiefes Loch in unsere Urlaubskasse reißt, setzen wir morgen, am 15.4., unsere Reise Richtung Bogotá fort.

 

Unsere Strecke von Santa Clara (Panama) bis nach Bucaramanga (Kolumbien) (1.021 km) – Gesamtkilometer bis jetzt: 64.810 km.

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Blog erstellt am 14.04.2015 am Gleitschirm-Startplatz mit Blick auf Bucaramanga in Kolumbien.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Vergesst nicht Jugo de Guanabana zu probieren. Eigentlich kein jugo, sondern eher Milchshake. Schmeckt traumhaft. Gibt's glaub ich nur in Kolumbien.
Andreas

bergfex hat gesagt…

Hallo Claudia, mein Wellensittich war auch Käseliebhaber !!
NB: An Thomas nachträglich noch
herzliche Geburtstagsgrüße und
für den REST der Reise noch viel
Glück vom oid`n Helli

Anonym hat gesagt…

Hey hey,
das ist aber kein Wellensittich, sondern ein Nymphensittich!! Wir haben 2 davon zu Hause ;-)
Liebe Grüße
Daniel, Alex, Marie & Emil