Donnerstag, 30. Juli 2015

60: Peru: Cordillera Blanca zur Reserva Nacional de Paracas (11.-29.07.2015)


Letztendlich bleiben wir ganze zehn Tage in Caraz auf dem Campground von Jaime Velis. Unser persönlicher Rekord seit Beginn der Reise, und auch für den Campingplatz. So lange war noch niemand hier. Aber es ist einfach zu schön, um abzureisen. Wir machen herrliche Ausflüge, und jeden Tag kommen neue Reisende, mit denen man zusammensitzt, feiert, grillt, Informationen austauscht und einfach die Schönheit der Cordillera Blanca genießt.

Unser Basislager ist also Caraz, auf angenehmen 2.300 m gelegen. Von hier aus kann man, wenn man ein stabiles Auto und noch stabilere Nerven hat, die traumhaften, auf über 4.000 m gelegenen Lagunen erkunden. Unserem Bulli können wir diese steilen Schotterpisten und die Höhe keinesfalls zumuten, und freuen uns, dass Jaime mit seinem Pickup Touren anbietet. Am ersten Tag fährt er uns, zusammen mit den netten Kanadiern Daniel und Danielle, die wir seit Ecuador kennen, zur Laguna Parón.

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Schon nach den ersten Kilometern sind wir heilfroh, dass wir uns für Jaime’s Auto entschieden haben, denn es geht auf einer engen, steilen Schotterpiste bis hinauf zur Laguna Parón, einem von mehreren Sechstausendern eingerahmten See auf 4.140 m. Schon allein die Fahrt ist spektakulär. Immer wieder bitten wir Jaime, anzuhalten, damit wir Fotos machen können.

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Vom Parkplatz führt ein netter Wanderweg an der Lagune entlang. Es ist wunderschön. Der tiefblaue See, eingerahmt von den schneeweißen Sechstausendern.

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Während der zwei Stunden, die wir hier oben verbringen, ändern sich die Lichtverhältnisse, und der Blick auf die Lagune wird schöner und schöner…

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Wir sind so begeistert, dass wir gleich den nächsten Ausflug vereinbaren, nämlich zu den Lagunas Llanganuco. Aber nicht gleich am nächsten Tag. Denn solche Eindrücke müssen erst mal verarbeitet werden!

Den Ruhetag nutzen wir, um mit dem Rad den Ort zu erkunden und um dem Internet Café einen Besuch abzustatten. Durch die vielen Erzählungen über die Gefahren in Peru sind auch wir inzwischen etwas paranoid und fragen, ob wir nicht unsere Fahrräder mit ins Café hineinnehmen können. Klar dürfen wir! Man stellt uns sogar extra einen Fahrradständer mitten in den Raum. Nett sind sie, die Peruaner!

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Am nächsten Tag geht’s dann – wieder mit Jaime’s Auto und wieder mit Daniel und Danielle – hinauf zu den Lagunas Llanganuco. Die Straße beginnt in Yungay direkt am Fuße des Huascarán, des mit 6.768 m höchsten Bergs von Peru. 1970 brach nach einem schweren Erdbeben ein Teil des Berges ab, und eine Stein- und Schlammlawine begrub 18.000 Menschen unter sich! Nur 3.000 überlebten, da sie sich auf den erhöht gelegenen Friedhof geflüchtet hatten.

Die Lagunas Llanganuco sind zwei sensationelle Seen in strahlenden Türkis- und Smaragdtönen, ein “männlicher” namens Laguna Chinancocha (natürlich der viel schönere) und ein “weiblicher”, etwas unscheinbarerer, namens Laguna Orconcocha.

Auf der ersten Lagune kann man sich in Ruderbooten romantisch über den See schippern lassen à la Königssee oder Tegernsee.

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Wir entscheiden uns aber für einen Spaziergang an der Lagune entlang, wo man die seltenen Polylepsis-Bäume bewundern kann:

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Jaime fährt uns immer höher hinauf, wir lassen die beiden Lagunen hinter und unter uns und nähern uns immer mehr den gewaltigen Schneeriesen.

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Die Straße wird immer steiler und schlechter. Mann, sind wir froh, dass wir nicht mit unserem eigenen Auto hier sind!

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Aber der Blick von oben auf die zwei Lagunen ist wirklich unvergesslich!

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Nach zwei Stunden hoppeln wir wieder hinunter ins Tal, den Blick immer gerichtet auf die Lagunen und die dahinterliegenden Gipfel.

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Nach so vielen Eindrücken muss mal wieder ein Ruhetag sein. Wie immer verbringen wir ihn in Caraz auf dem Markt mit seinen unzählig vielen Obst- und Gemüseständen. Die Kartoffel kommt aus Peru, und die Aussagen, wie viele Kartoffelsorten es in Peru gibt, schwanken zwischen 53 und 127. Spätestens jetzt wissen wir, dass dies unser Land ist. Als alte und leidenschaftliche Kartoffelesser haben wir unseren Speiseplan inzwischen umgestellt: von Tütensuppe – Dosensuppe – Tütensuppe – Dosensuppe auf Pellkartoffeln – Bratkartoffeln – Kartoffelbrei – Kartoffelsalat – Salzkartoffeln. Von den gefühlten hundert Kartoffelständen auf dem Markt haben wir schon bald unsere Lieblingskartoffelfrau mit unserer Lieblingskartoffelsorte identifiziert.

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“Tienen muchos hijos?” fragt sie uns. “Ja klar, wir haben viele Kinder”, geben wir lachend zur Antwort. Würden wir ihr erklären, dass wir die täglichen 1,5 Kilo alleine verputzen, würde sie bestimmt Angst vor uns bekommen. Auf einer der Kartoffelwaagen wiegen wir uns nach vielen Monaten mal wieder. Zusammen haben wir 23 Kilo abgenommen!! Die sehr ungerechte Verteilung wird hier nicht weiter dokumentiert. Männer waren schon immer die besseren Abnehmer!

Etwas nördlich von Caraz liegt der spektakuläre Canon del Pato, eine 15 km lange und bis zu 200 m tiefe Schlucht entlang des Río Santa, die stellenweise nur 15 m breit ist. Durch 35 Tunnel führt die aufregende Fahrt. Jeder einzelne Tunnel ist nummeriert und mit dem Schild “tocar la bocina” (hupen) versehen.

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Immer wieder kommen uns Autos entgegen und jedes Mal müssen wir in den einspurigen Tunneln zurückstoßen.

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Diese “wir-sind-ja-nett-und-lassen-den-Gegenverkehr-vorbei”-Pausen nutzen wir, um die beeindruckende Landschaft links und rechts der Straße zu genießen.

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Nach Tunnel Nummer 35 erreichen wir Huallanca , eine Siedlung für Arbeiter des Santa-Kraftwerkes, das fast die Hälfte Nordperus mit Strom versorgt. Wir trauen unseren Augen nicht, als uns hier mitten im nowhere Jeannette und Fredi entgegenkommen, unsere Schweizer Freunde, die wir seit Ecuador nicht mehr gesehen haben. Nach einem freudigen Hallo treten wir die Rückfahrt nach Caraz gemeinsam an. Was sich nicht nur als nett, sondern auch als hilfreich herausstellt, denn ihre “bocina” hat heute morgen den Geist aufgegeben. Wir hupen also den Weg für sie frei…

Als Gegenleistung machen sie ein aufregendes Video von unserer Fahrt, das leider die Megabyte-Grenzen des Blogs sprengen würde.

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Dass wir jetzt, wo Jeannette und Fredi hier sind, noch ein paar Tage länger bleiben, ist ja klar. Gleich am nächsten Tag unternehmen wir eine gemeinsame Wanderung direkt von unserem Campingplatz aus hinauf zum Mirador Cerro San Juan. Keine Riesentour, aber die Mittagshitze bringt uns ganz schön ins Schwitzen!

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Wir könnten noch ewig in Caraz bleiben, aber als auch Jeannette und Fredi weg sind und wir uns schließlich auch mal wieder bewegen müssen, brechen wir am 10. Tag auf. Zum Abschied gibt’s noch einen schönen Sonnenuntergang…

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… und der Abschied von unseren kleinen Freunden fällt uns besonders schwer. Waren die Welpen am Tag unserer Ankunft noch völlig unbeholfen, haben sie sich in den zehn Tagen zu richtig lustigen, spiel- und hosenknabberfreudigen Hündchen entwickelt.

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Wir hatten die ganze Zeit schon Glück mit dem Wetter, aber am Tag unserer Abreise werden wir nochmal mit einem strahlend blauen Himmel belohnt. Nicht eine einzige Wolke trübt unsere Fahrt nach Süden, immer an der Cordillera Blanca entlang.

Ein letzter Blick auf den “Höchsten”, den Huascarán (6.768 m):

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Es ist Sonntag, und wir kämpfen uns durch die vom Sonntagsmarkt überfüllten kleinen Orte hindurch.

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Wenn es kein Markt ist, dann sind es die atemberaubenden Blicke, die uns auf den nächsten hundert Kilometern nur langsam vorankommen lassen.

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Immer höher geht es hinauf hinter Huaraz, das bereits auf über 3.000 m liegt. Die Vegetation wird immer karger, nur die weißen Schneeriesen im Hintergrund bleiben die gleichen. Eine der perfekt geformten Pyramiden soll angeblich der schönste Berg der Welt sein und als Vorlage für den Paramount-Filmvorspann gedient haben.

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Am Ende der herrlichen Fahrt liegt die Laguna Conococha, unsere letzte Station auf 4.080 m.

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Ein letzter Blick zurück, ein letztes Foto, danach geht es von hier aus auf herrlichster Asphaltstraße über 4.000 Hm hinunter zum Meer.

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Leider erst viel zu spät kommt uns die Idee, dass wenigstens einer von uns die Abfahrt mit dem Rad hätte machen können. Aber wir kommen ja bald nach Bolivien zur “Ruta de la Muerte”…

Die Landschaft ändert sich sehr schnell, und schon bald kommen wir im Tiefland an, das sehr trocken und staubig aussieht. Lediglich die orange-gelben Matten der zum Trocknen ausgelegten Maiskolben leuchten von Ferne.

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Hier ist ein halber Friedhof unter den Maiskolben begraben:

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Der Schock, wieder “unten” zu sein, ist groß. Das Wetter: grau. Der Verkehr: chaotisch. Der Müll: überall. Immer wieder ein trauriger und sehnsuchtsvoller Blick zurück in die Berge. Die “normale” Welt hat uns also wieder! Und auch noch gleich eine Mautstation!

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Aber wir haben Glück – im Moment noch. Denn in Peru bezahlt man nur Autobahngebühr, wenn man von Lima wegfährt. Da wir im Moment noch vor Lima sind, freuen wir uns einmal mehr über das Schild “via libre” – ätsch, wir fahren einfach durch.

Einziger Lichtblick ist der Camper von Daniel und Danielle, den wir in einer verlassenen Bucht am nebligen Strand von Barranca entdecken und in dem wir unser Wiedersehen bei einem leckeren Aperitif feiern. Ab hier reisen wir die ganze nächste Woche zusammen.

Am nächsten Morgen geht’s früh los, denn wir wollen, oder besser müssen, Lima durchqueren. Von Ortskundigen wurde uns erzählt, dass man, wenn man Pech hat, einen ganzen Tag brauchen kann, um die Hauptstadt Peru’s zu durchqueren. Wir haben aber Glück. Denn obwohl sämtliche Zufahrtsstraßen blockiert sind, bleiben wir auf der Panamericana und sind in rekordverdächtigen 70 Minuten durch. Gleich hinter Lima entdecken wir eine nette Strandkneipe und ruhen uns erst mal von den Strapazen der Großstadt aus.

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Hinter Lima wird die Panamericana richtig schön – und endlich auch das Wetter. Bisher war alles nur grau in grau, jetzt sehen wir zum ersten Mal blauen Himmel und blaues Meer. Und unsere geliebten Sanddünen links und rechts der Straße.

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In dem kleinen Fischerdorf “Cerro Azul” legen wir einen Zwischenstopp ein und beobachten vom kleinen Aussichtsberg das Treiben in den Straßen und den Sonnenuntergang.

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Auf der Weiterfahrt nach Süden kommen wir durch Chincha Alta, bekannt durch seine Weintrauben, die vor Ort zu guten Weinen gekeltert werden. Unzählige Weinstände mit Verkostungsmöglichkeit säumen die Panamericana. Wir legen eine Vollbremsung ein und nutzen unsere Mittagspause zu einer kleinen Weinprobe.

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So richtig unseren Geschmack treffen die hiesigen Weine nicht, viel zu süß, aber wir entscheiden uns trotzdem für einen 4 Liter Kanister Rosé, der uns für die nächsten drei Tage als Sundowner dann doch erstaunlich gut schmeckt. Zum Glück gibt es gleich gegenüber ein Restaurant, das im Holzkohleofen frisches Brot backt. Wir torkeln über die Straße und genießen das ofenwarme Brot.

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Beschwingt fahren wir weiter, und noch nie ist Frau so locker durch die wuseligen kleine Orte gefahren.

Kurz hinter Pisco, in dem kleinen Ort Paracas, beziehen wir unseren Stellplatz am Meer für die nächsten drei Tage und genießen zusammen die Happy Hour mit gutem (?) peruanischem Rosé.

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Vor der Bamboo Eco-Lodge dürfen wir kostenlos am Strand direkt beim Kitesurferzentrum übernachten und sogar deren Toilette benutzen. Wirklich nette Leute, die Peruaner.

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Gleich am nächsten Tag buchen wir unseren Bootsausflug zu den Islas Ballestas, den “peruanischen Galápagosinseln”. Am nächsten Morgen um 08:00 soll’s losgehen und bei herrlichstem Wetter und spiegelglattem Meer stehen wir pünktlich um 07:45 h am Hafen. “Nein, heute keine Ausfahrt – zu raue See”. Äh? Wie? Nein, leider kein Missverständnis. Durch den Wind der letzten Tage ist das Meer weiter draußen noch viel zu unruhig. Etwas enttäuscht fahren wir zurück, und nach einem zweiten Frühstück genießen wir einen herrlichen Strandtag. Eigentlich der erste richtige Urlaubstag. Sonnen, Lesen, Wassersport. Wir leihen uns ein Kajak und versuchen uns im SUP (Stand Up Paddle).

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Wir haben viel Spaß, mitten durch die Pelikane und Flamingos zu paddeln. Schwimmen geht leider nicht. Mit nur 14°C ist der Pazifik viel zu kalt.

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Eigentlich machen wir beim SUP doch gar keine so schlechte Figur…

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… aber einer lacht sich trotzdem schlapp:

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Unser schöner Urlaubstag endet mit einem sehr beeindruckenden Sonnenuntergang.

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Abendrot – Schlechtwetterbot’? Ja, leider. Am nächsten Morgen ist es tatsächlich bedeckt, leichter Nieselregen. Aber trotzdem: same procedure as every day, oder “täglich grüßt das Murmeltier”. Um 06:30 h stehen wir auf, sind pünktlich wieder um 07:45 h am Hafen. Und siehe da: heute findet die Bootstour statt. Bei glattem Meer, leider aber bei bedecktem Himmel. In einem überraschend PS-starken Boot geht’s raus zu den Inseln, wo Unmengen von Seevögeln und Robben ihre Jungen großziehen.

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Schon von Weitem sieht man Tausende von weißen Vögeln, die als Guano- oder Perutölpel bezeichnet werden. Weiß schimmern ihre Hinterlassenschaften auf den Felsen, der wertvolle Guano-Dünger, der noch heute, wenn auch in bescheidenen Mengen, abgebaut wird.

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In den wild zerklüfteten Grotten der Inseln liegen Seelöwen…

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… wir haben Glück und sehen ein paar Humboldt-Pinguine über die Felsen watscheln…

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… aber das bestimmende Bild sind die Millionen von Seevögeln und Kormoranen, die auf den Felsen brüten und in beeindruckenden Formationen am Himmel fliegen.

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Nach zwei Stunden kommen wir wieder in den Hafen zurück. Trotz schlechter Sicht sind wir beeindruckt und begeistert. Und jetzt haben wir zumindest eine wenn auch kleine Vorstellung von den Galápagosinseln.

Gleich hinter Paracas beginnt der Paracas-Nationalpark, ein riesengroßes Gebiet mit Wüste, Wüste, Wüste. Und das direkt am Meer mit spektakulären Klippen. Und hier wollen wir die nächsten Tage verbringen, denn es stehen die Nationalfeiertage (28./29.7.) bevor, und mit Wochenende, Brückentag etc. ist diese einsame Wüste wohl ein guter Platz, um den feierwütigen Massen zu entkommen. Eine gute Entscheidung. Einsam und noch dazu wunder- wunderschön. Wer uns kennt, weiß, dass es keinen schöneren Platz zum Campen für uns gibt als inmitten der weiten Sandwüste. Wir lassen hier einfach die Bilder für sich sprechen:

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Unser erster Übernachtungsplatz:

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Unser zweiter Übernachtungsplatz. Die zwei kleinen weißen Punkte sind unsere Autos.

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Wir sind ganz alleine in der Wüste. Nachts hört man die Seelöwen heulen, geweckt wird man vom Geschnatter der Seevögel oder im schlimmsten Fall von einem einsamen Fischer, der sich hierher verirrt.

Wir erklimmen sämtliche Dünen…

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… wobei der Sand ziemlich fest ist und das Herunterrutschen gar nicht so einfach ist.

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Am schönsten sind die Blicke aus allen möglichen Perspektiven auf unsere Übernachtungsplätze.

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Wir verbringen unvergessliche Tage mit Daniel und Danielle, mit schönen Wanderungen, netten Gesprächen und romantischen Sundownern hoch über den Klippen.

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Am dritten Tag in der Wüste heißt es Abschied nehmen von den beiden. Vorher schauen wir aber noch die “Kathedrale” an, eine angeblich sehenswerte Felsformation mitten im Meer, die stark an eine Kathedrale erinnert. Als wir nach vielen Kilometern schlechter Wellblechpiste ankommen, schauen wir erst mal dumm: die Kathedrale ist weg. Einfach weg. Seit dem Erdbeben von 2007. So hat sie vorher ausgeschaut:

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Und dies sieht man heute noch:

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Na ja. Und dafür fahren Tausende von Touristen hierher? Aber zumindest die Klippen daneben sind auch sehr schön anzuschauen:

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Hier an der NIchtmehrdakathedrale trennen sich unsere Wege. Daniel und Danielle wollen weiter, wir aber können uns noch nicht so schnell von der Wüste trennen. Wir fahren immer tiefer in die einsame Wüste hinein, finden immer noch schönere Plätze, und hoffen, dass unsere Wasser- und Lebensmittelvorräte noch ein paar Tage halten, damit wir das Desertfeeling so lange wie möglich genießen können.

 

Unsere Strecke von Caraz zur Reserva Nacional de Paracas (942 km) – Gesamtkilometer bis jetzt: 71.409 km.

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Blog erstellt am 29.07.2015, irgendwo in der weiten Wüste des Paracas-Nationalparks, Peru.